USA drohen Russland mit Isolation

Washington · Barack Obama zögert nicht. Einen Tag nach der Abstimmung auf der Krim reagiert er mit Sanktionen gegen Moskau. Und er warnt: Wenn nötig, will er nachlegen.

Zeitgleich mit der EU gehen auch die USA mit scharfen Sanktionen gegen Russland in der Krim-Krise vor. Präsident Barack Obama verhängte gestern Einreiseverbote und Kontensperrungen gegen sieben russische Regierungsvertreter sowie vier ukrainische Politiker, darunter gegen den entmachteten Präsidenten Viktor Janukowitsch, teilte das Weiße Haus mit.

Zugleich drohte Obama Russland mit weiterer Isolation. "Wenn Russland weiter in der Ukraine eingreift, sind wir bereit, weitere Sanktionen zu erlassen", sagte er im Weißen Haus.

Regierungsbeamte in Washington sprachen von den schärfsten Sanktionen gegen Russland seit Ende des Kalten Krieges. Erstmals erwähnte Obama in der Krim-Krise ausdrücklich die Nato und eine Verpflichtung zur Verteidigung.

Obama betonte, mit den Strafmaßnahmen sollten "die Kosten" für Russland für das Vorgehen in der Krim-Krise erhöht werden. Wenn Moskau seine Politik fortsetze, seien Washington und die internationale Gemeinschaft zu weiteren Schritten bereit.

"Wir werden Russland weiterhin klarmachen, dass zusätzliche Provokationen zu nichts anderem führen werden, als Russland weiter zu isolieren und seine Rolle in der Welt zu schmälern." Doch die Tür für eine diplomatische Lösung stehe weiter offen.

Betroffen von den Strafmaßnahmen gegen Russland seien unter anderem enge Berater von Kremlchef Wladimir Putin, teilte das Weiße Haus mit. Es handele sich um eine "sehr klare Botschaft", dass man gegen Verantwortliche in der russischen Regierung vorgehen wolle, fügten Regierungsbeamte hinzu. Auf der Liste findet sich unter anderem der stellvertretende russische Ministerpräsident Dmitri Rogosin. Putin selbst steht aber nicht auf der Liste.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort