US-Präsident Barack Obama verspricht neue Ära des Friedens
Washington. Wandel in Amerika - Hoffnung für die Welt: Vor Millionen begeisterter Menschen in Washington und Milliarden Fernsehzuschauern rund um den Globus hat Barack Obama seinen Amtseid als 44. Präsident der USA abgelegt. 150 Jahre nach dem Ende der Sklaverei zog gestern erstmals ein schwarzer Präsident ins Weiße Haus ein. Er löste George W
Washington. Wandel in Amerika - Hoffnung für die Welt: Vor Millionen begeisterter Menschen in Washington und Milliarden Fernsehzuschauern rund um den Globus hat Barack Obama seinen Amtseid als 44. Präsident der USA abgelegt. 150 Jahre nach dem Ende der Sklaverei zog gestern erstmals ein schwarzer Präsident ins Weiße Haus ein. Er löste George W. Bush ab, der nach der Vereidigung Obamas Washington in Richtung Texas verließ. In einer kraftvollen und mitreißenden Rede auf den Stufen des Kapitols stimmte der selbstbewusst auftretende 47-jährige Obama seine Landsleute angesichts der Kriege im Irak und Afghanistan und der Wirtschaftskrise auf schwere Zeiten ein. Doch ließ er keinen Zweifel daran, dass die Amerikaner unter seiner Führung die Herausforderungen meistern werden. "Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind ernsthaft und sie sind zahlreich", sagte Obama. "Sie werden nicht leicht oder kurzfristig zu meistern sein. Aber wisse, Amerika: Wir werden sie meistern." Obama appellierte an die Werte der Gründerväter der Nation. "Die Herausfordrungen sind vielleicht neu, auch die Mittel mit denen wir ihnen begegnen, sind vielleicht neu. Aber die Werte, auf denen unser Erfolg fußt - harte Arbeit und Ehrlichkeit, Mut und Fair Play, Toleranz und Neugier, Loyalität und Patriotismus - diese Werte sind alt. Diese Werte sind wahr."
Mehrfach ging Obama auf erkennbare Distanz zu seinem Vorgänger Bush, der der Rede beiwohnte. So sagte Obama unter Anspielung auf die Einschränkungen der Bürgerrechte im Zuge des Anti-Terror-Kampfes: "Wir weisen die Wahl zwischen Sicherheit und unseren Idealen zurück." Zugleich versprach er, Amerika in eine neue Ära des Friedens zu führen. Amerikas Ideale leuchteten noch immer in der Welt.
Unmittelbar vor seiner Antrittsrede hatte der fünftjüngste Präsident in der US-Geschichte seinen Amtseid auf die Bibel seines Idols und Vorgängers Abraham Lincoln abgelegt, der 1863 die Abschaffung der Sklaverei verkündet hatte. Zuvor war bereits Vizepräsident Joe Biden vereidigt worden. Die US-Hauptstadt hatte seit dem frühen Morgen einen Massenansturm erlebt. Bei Temperaturen um Minus sieben Grad zogen die Menschen mit Decken und Schlafsäcken ins Stadtzentrum, viele trugen Obama-Mützen, Obama-Schals und Obama-Pullover. An Kontrollposten um das Kapitol bildeten sich Hunderte Meter lange Schlangen. > Seiten A 2 und A 3: Berichte, Rede-Auszüge; Seite A 4: Meinung dpa