Fernost USA fliegt Manöver nahe Nordkoreas Grenze
Seoul · (dpa) Als Warnsignal an Nordkorea haben die USA Langstreckenbomber zur koreanischen Halbinsel geschickt. Vier Tage nach dem ersten Test einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete (ICBM) übten zwei US-Überschallflugzeuge des Typs B-1B Lancer am Samstag gemeinsam mit südkoreanischen und japanischen Kampfjets unter anderem ihre Angriffsfähigkeiten. Die offizielle nordkoreanische Zeitung „Rodong Sinmun“ warf den USA am Sonntag in einem Kommentar „militärische Provokationen“ vor, die die Halbinsel an den Rand eines Atomkrieges brächten.
Die Übung der B-1B-Bomber sei eine Reaktion auf eine „Reihe zunehmender Eskalationsaktionen Nordkoreas“ einschließlich des Starts der Interkontinentalrakete am vergangenen Dienstag, teilten die US-Luftstreitkräfte mit. Nordkorea wurde vorgeworfen, mit seinen Aktionen die „US-Alliierten, Partner und das Heimatland“ USA zu bedrohen.
Die Langstreckenbomber seien bis an die militärische Demarkationslinie zwischen den verfeindeten koreanischen Staaten herangeflogen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Verteidigungskreise. Begleitet wurden die B-1B dabei von südkoreanischen Kampfjets des Typs F15 und von amerikanischen F16. Gemeinsam hätten die Flugzeuge einen Angriff auf nordkoreanische Ziele simuliert.
„US-Bomber und Kampfjets Südkoreas sind nur zwei von vielen tödlichen militärischen Optionen, die wir zur Verfügung haben“, sagte der Vize-Befehlshaber der US-Streitkräfte Korea (USFK), Thomas Bergeson. Die USA hatten bereits mehrfach Bomber über Südkorea fliegen lassen.