Uno wirft Syrien Gas-Einsatz vor

Genf · Das syrische Militär hat im Kampf um die Großstadt Aleppo nach UN-Erkenntnissen Chlorgas eingesetzt und weitere Kriegsverbrechen begangen. Syrien und sein Verbündeter Russland hätten im vergangenen Jahr zudem gezielt Kliniken und andere zivile Einrichtungen aus der Luft bombardiert, um Gegner zur Aufgabe zu zwingen, heißt es einem gestern veröffentlichten Bericht des UN-Menschenrechtsrates in Genf. Er macht Syrien auch für den Luftangriff auf einen Hilfskonvoi verantwortlich. Bewaffneten Gegnern der Regierung wirft der Rat vor, willkürlich von Zivilisten bewohnte Gebiete beschossen, Menschen an der Flucht gehindert und Hilfsgüter zurückgehalten zu haben. Auch das seien Kriegsverbrechen. "Auf beiden Seiten der Stadt bezahlten Zivilisten den höchsten Preis für die Brutalität", schreibt der Rat. Es habe einen immensen Verlust an menschlichen Leben gegeben.

Die nordsyrische Metropole Aleppo gehörte lange zu den umkämpftesten Gebieten im syrischen Bürgerkrieg. Mit Hilfe russischer Luftangriffe schnitten regierungstreue Kräfte im Sommer 2016 die von Rebellen gehaltenen Viertel im Osten der Stadt von der Außenwelt ab. Kurz vor Weihnachten nahm die Armee ganz Ost-Aleppo ein.

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