"Und das bin ich"

Berlin. Für das politische Berlin ist die Buchpräsentation ein Leckerbissen. "Und das bin ich" heißt die durchaus kritische Biografie des Journalisten Majid Sattar über den Liberalen-Chef Guido Westerwelle (Foto: ddp), deren Vorstellung über hundert Journalisten und das halbe FDP-Präsidium ins Haus der Berliner Bundespressekonferenz lockt

Berlin. Für das politische Berlin ist die Buchpräsentation ein Leckerbissen. "Und das bin ich" heißt die durchaus kritische Biografie des Journalisten Majid Sattar über den Liberalen-Chef Guido Westerwelle (Foto: ddp), deren Vorstellung über hundert Journalisten und das halbe FDP-Präsidium ins Haus der Berliner Bundespressekonferenz lockt. Ausgerechnet Frank-Walter Steinmeier soll Westerwelle würdigen. Der SPD-Kanzlerkandidat, der erklärtermaßen im Herbst gern mit dem Liberalen und den Grünen regieren will. Ein Werben, das der FDP-Chef für "Stalking" hält. Westerwelle umgekehrt will Steinmeier als Außenminister ablösen. "Das", so Steinmeier wiederum, "kann ich mir nur unter einer einzigen Konstellation vorstellen." Nämlich mit ihm als Kanzler. Außerdem sei Außenminister gar kein dankbarer Job. "Man muss es aushalten, dass man über viele Verhandlungserfolge nicht reden kann, Herr Westerwelle." Eine Anspielung auf Westerwelles "Instinkt für die Schlagzeile des nächsten Tages", wie Steinmeier es nennt. Phasenweise geht es bei dieser Buchpräsentation zu wie zwischen Delling und Netzer in der Halbzeitpause. Steinmeier imponiert die Lebensleistung des erst 47 Jahre alten Gegenspielers. Dass der sich durchgebissen habe, immer Oppositioneller war, ob in der eigenen Partei oder im Bundestag. Westerwelle findet das Lob "fast beängstigend freundlich". Trotzig kündigt er weitere Reden wie am Morgen zum Konjunkturprogramm an. Als Oppositioneller sehe man die Dinge eben anders, grinst er Steinmeier zu. "Es kann ja sein, dass Sie das im Verlaufe des Jahres auch noch feststellen werden". wk

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