UN-Gesandter skeptisch vor Syrien-Gesprächen

Genf · Vor dem Beginn der neuen Syrien-Gespräche in Genf hat UN-Vermittler Staffan de Mistura die Erwartungen an die Verhandlungen gedämpft. Er rechne nicht mit einem schnellen Durchbruch, erklärte er gestern. Er wolle aber die weitgehend eingehaltene Waffenruhe nutzen, um den politischen Prozess voranzutreiben. Russland habe Syriens Regierung aufgerufen, während der Verhandlungen keine Angriffe zu fliegen, um den Gesprächen eine Chance zu geben. In Genf kommen heute erstmals seit zehn Monaten wieder Vertreter der Regierung und der Opposition zusammen, um über ein Ende des fast sechsjährigen Bürgerkriegs zu verhandeln. De Mistura will mit ihnen über eine Übergangsregierung, eine neue Verfassung und Wahlen sprechen. Die letzte Gesprächsrunde hatte die Opposition im April aus Protest gegen neue Kämpfe abgebrochen.

Im März 2011 war es in Syrien im Zuge der arabischen Aufstände zu Protesten gekommen, die die syrischen Sicherheitskräfte niederschlugen. Der Konflikt zwischen der Regierung und ihren Gegnern entwickelte sich nach und nach zu einem Bürgerkrieg. Mittlerweile sind nach UN-Angaben rund 400 000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen sind in Syrien und in anderen Ländern auf der Flucht. De Mistura will zunächst getrennt mit den Delegationen zusammenkommen. Einzelheiten zum weiteren Ablauf der Verhandlungen nannte er nicht.

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