Türkei entlässt 38 000 Häftlinge

Istanbul · Die Türkei will angesichts der überfüllten Gefängnisse im Land rund 38.000 ausgesuchte Häftlinge vorzeitig freilassen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete, kamen am Mittwoch aus der Haftanstalt Silviri in Istanbul bereits die ersten Gefangenen frei.

Justizminister Bekir Bozdag sagte dazu, es handle sich nicht um eine Amnestie. Die Maßnahme gelte zudem weder für verdächtige Putschisten noch für Mörder, Drogenhändler und Terrorverdächtige. Justizminister Bozdag nannte keine offizielle Begründung für die Massenentlassung. Es wird aber vermutet, dass die Regierung damit Platz in den Gefängnissen für mutmaßliche Putschisten schaffen will. Die türkische Regierung macht den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen und seine Anhänger für den versuchten Militärputsch verantwortlich. Sie wirft der Gülen-Bewegung vor, in den vergangenen Jahrzehnten die Justiz, die Armee und den Bildungssektor "unterwandert" zu haben. Gülen bestreitet die Vorwürfe.

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