Trump düpiert Australiens Premier

Washington · Bei einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull soll es laut einem Medienbericht zu einem Eklat gekommen sein. "Dieses war bei weitem das schlimmste Telefonat", soll Trump seinem Gesprächspartner gesagt haben, berichtete die "Washington Post" (Mittwoch) unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus. Turnbull bestritt gestern, dass Donald Trump aus Verärgerung nach 25 Minuten abrupt aufgelegt habe. Streitpunkt zwischen Trump und Turnbull war eine Vereinbarung, die Australien noch mit Ex-Präsident Barack Obama getroffen hatte. Demnach wollen die USA bis zu 1250 Bootsflüchtlinge aufnehmen, die Australien in Aufnahmezentren im kleinen pazifischen Inselstaat Nauru und auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus untergebracht hat. Darunter sind auch Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, für die Trump einen Einreisestopp verhängt hat. Trump soll die Vereinbarung als "schlechtesten Deal aller Zeiten" kritisiert haben. Trump sei wütend geworden und habe das auf ursprünglich eine Stunde angesetzte Telefonat bereits nach 25 Minuten abrupt abgebrochen. Auch an den Iran richteten Trumps Mitarbeiter scharfe Kritik wegen eines Raketentests.

Am Abend wiederum äußerten sich die USA erstmals offiziell zum Ukraine-Konflikt. Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley kritisierte die "aggressive" russische Vorgehensweise in der Ukraine. Dieses Vorgehen verdiene eine "klare und starke Verurteilung", sagte sie.

Die Amtsführung von Präsident Donald Trump schadet derweil dem Ansehen der US-Politik bei den Deutschen massiv. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov schauen derzeit 71 Prozent der befragten Bundesbürger negativ oder zumindest eher negativ auf die Politik der Vereinigten Staaten.

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