Trendforscher: Stadtmenschen wollen keine Waschmaschine

Berlin · Sie wechseln alle zwei bis drei Jahre ihren Job und oft auch den Wohnort – Sperriges ist da nur ein Klotz am Bein. Die Stadtmenschen der Zukunft verzichten zunehmend auf eigenen Besitz, sagt ein Trendforscher voraus.

Junge Großstädter werden in Zukunft wohl liebend gern auf die eigene Waschmaschine verzichten. Das sagt der Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky voraus. Technische Errungenschaften wie Waschmaschinen in den eigenen vier Wänden, die die Großelterngeneration noch als Fortschritt gefeiert habe, würden bald von manchen als überflüssiger Besitz gesehen. Viele der jungen Generation würden diese Dinge eher als Belastung, als Zeitaufwand empfinden, sagt der Leiter des 2b-Ahead-Instituts in Leipzig. Stattdessen werde es in großen Städten in Zukunft zunehmend Abhol- und Lieferdienste für Wäsche geben.

Hintergrund ist nach Gabor Janszkys Ansicht die noch steigende Mobilität im Arbeitsleben. "Der allerwichtigste Trend ist, dass es in den nächsten zehn Jahren 40 Prozent Menschen geben wird in Deutschland, die alle zwei bis drei Jahre ihren Job wechseln - und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Unternehmen und Städte wechseln", erklärt er. "Wir nennen sie Projektarbeiter oder Job-Nomaden. Bei diesen 40 Prozent wird das Bedürfnis entstehen, vieles nur zeitweise zu benutzen, sich nicht zu binden. Für sie heißt Freiheit, Dinge nutzen zu können, aber sie nicht bei einem Umzug transportieren zu müssen."

Auch im Straßenverkehr prophezeit Gabor Janszky große Veränderungen: "Wir sehen die ersten selbstfahrenden Autos. Aber noch nicht von Haustür zu Haustür, das kommt schrittweise. Sondern erstmal situationsweise, das heißt: Wenn ich irgendwo angekommen bin, drücke ich auf den Knopf und das Auto fährt zum nächstliegenden freien Parkplatz."

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