Trauer, Kritik, Zuversicht zum Bergbau-Ende

Saarbrücken. Unmittelbar vor dem endgültigen Ende des Bergbaus an der Saar am heutigen Samstag hat Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) von "einem Tag der Gefühle" gesprochen, "weil der Tag niemanden kalt lässt"

Saarbrücken. Unmittelbar vor dem endgültigen Ende des Bergbaus an der Saar am heutigen Samstag hat Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) von "einem Tag der Gefühle" gesprochen, "weil der Tag niemanden kalt lässt". Gleichzeitig zeigte sie Verständnis für die "Wut" und die "Trauer", die die Betroffenen spüren: "Sei es, weil ihre Lebensplanung über den Haufen geworfen wurde, sei es, weil sie mit dem Bergbau ein Leben lang verbunden waren." Das Ende des Bergbaus, so Kramp-Karrenbauer weiter, sei nicht nur das Ende eines Industriezweigs, "es geht eine Epoche zu Ende". Den Saarländern müsse es künftig gelingen, "dass wir das bewahren, was auch den Bergbau ausgemacht hat: Zusammenhalt, Entschlossenheit und die Fähigkeit, niemals aufzugeben". Gleichzeitig betonte die Regierungschefin, dass das Ende des Bergbaus nicht nur einen Abschied bedeute, "sondern auch einen Aufbruch in eine gute Zukunft".Heiko Maas, SPD-Landesvorsitzender und Wirtschaftsminister, sieht im 30. Juni 2012 einen Tag, "der unser Land verändern wird". Der Bergbau habe nicht nur das Saarland geprägt, sagte Maas, er sei auch ein Teil der gesamten deutschen Geschichte. Maas erinnerte an die wechselvolle Geschichte des Saarlandes zwischen Deutschland und Frankreich. Wegen seiner Kohlevorkommen sei das Land "immer zwischen Deutschland und Frankreich hin- und hergerissen" gewesen. Das habe in der saarländischen "Seele" bis heute Spuren hinterlassen.

Linken-Fraktionschef Oskar Lafontaine nannte den Bergbau-Ausstieg übereilt und sprach von einem großen Fehler. Es gebe kein Konzept, wie die Kohle durch andere Energiequellen ersetzt werden solle. Zudem sei keine soziale Lösung für die Beschäftigten gefunden worden. jöw

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