Top-Manager kämpfen für die Rettung des Euro

Düsseldorf/Berlin. Deutsche und französische Top-Manager warnen angesichts der Griechenland-Krise vor einem Ende der Währungsunion. "Ein Scheitern des Euro wäre ein fataler Rückschritt für Europa", heißt es in einer gemeinsamen Anzeige von 47 Konzern-Lenkern, die in der kommenden Woche in deutschen und französischen Zeitungen erscheinen soll

Düsseldorf/Berlin. Deutsche und französische Top-Manager warnen angesichts der Griechenland-Krise vor einem Ende der Währungsunion. "Ein Scheitern des Euro wäre ein fataler Rückschritt für Europa", heißt es in einer gemeinsamen Anzeige von 47 Konzern-Lenkern, die in der kommenden Woche in deutschen und französischen Zeitungen erscheinen soll. Auf deutscher Seite gehören unter anderem die Chefs von Allianz, Daimler, BMW, Post und Telekom zu den Unterzeichnern.Der Euro sei "eine echte Erfolgsgeschichte", betonen die Manager, die insgesamt für 1,5 Billionen Euro Umsatz und mehr als fünf Millionen Beschäftigte Verantwortung tragen. Seit Einführung der Gemeinschaftswährung seien fast neun Millionen Jobs im Euroland entstanden, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Firmen sei deutlich gestiegen. Weil die Schuldenkrise das Erreichte nun gefährde, fordern die Manager finanzielle Hilfe für die in Schieflage geratenen Länder. Dies werde zwar "viele Milliarden Euro kosten", sei den Einsatz aber "allemal wert". Zudem fordern die Konzern-Chefs eine enger abgestimmte Wirtschafts- und Haushaltspolitik der Euro-Staaten sowie strikte Stabilitätsregeln, um ähnliche Krisen künftig zu verhindern.

Im aktuellen Streit über ein zweites Hilfspaket für das von der Pleite bedrohte Griechenland zeichnet sich derweil eine Lösung ab. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) räumten gestern in Berlin grundsätzliche Streitpunkte aus. Sie vereinbarten, auch private Gläubiger an dem Hilfspaket zu beteiligen - allerdings auf freiwilliger Basis. Die Details sollen im Einvernehmen mit der Europäischen Zentralbank ausgehandelt werden. Einig sind sich beide Länder auch darin, dass Athen schnell neue Hilfen braucht. Eine Verständigung auf die Eckpunkte des zweiten Rettungspakets ist nach Ansicht des Bundesfinanzministeriums am Montag beim Treffen der Euro-Finanzminister möglich. In Athen wechselte Regierungschef Giorgos Papandreou derweil seinen Finanzminister aus, um mehr Rückhalt für den harten Sparkurs zu erreichen. , Seite A 4: Meinung dapd/afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort