Tim K. erzählte seine Mordgedanken

München. Der Amokläufer von Winnenden hat offenbar einem Psychiater im Frühjahr 2008 von seinen Mord-Phantasien erzählt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Ermittlungsakten. Demnach erklärte Tim K

 Tim K. Foto: Twitpic

Tim K. Foto: Twitpic

München. Der Amokläufer von Winnenden hat offenbar einem Psychiater im Frühjahr 2008 von seinen Mord-Phantasien erzählt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf Ermittlungsakten. Demnach erklärte Tim K. beim ersten Gespräch im Psychiatrischen Institut Weinsberg, dass in ihm "zumindest phasenweise Hass- und Tötungsgedanken gegen Menschen aufkommen". Suizidabsichten habe er verneint.

Die Ärzte hätten bei dem Jugendlichen nach fünf ambulanten Sitzungen eine "soziale Phobie" diagnostiziert.

Seit 2008 war K. wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung, zunächst stationär in Raum Heilbronn. Die anschließenden therapeutischen Sitzungen, die in der Psychiatrischen Klinik in Winnenden stattfinden sollten, nahm Tim K. aber nicht wahr - er brach die Therapie ab. Eines seiner Opfer erschoss K. auf dem Gelände dieser Klinik.

Unterdessen wurde bekannt, dass das Ende des Amoklauf von Winnenden und Wendlingen aus Baden-Württemberg zufällig von einer Überwachungskamera eines Paketdienstes gefilmt wurde. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus". Es liege Bildmaterial von dem Schusswechsel mit der Polizei in Wendlingen vor, sagte eine Sprecherin. "Dieses gibt jedoch das Geschehen nur teilweise wieder, da die Sicht auf den Täter durch die örtlichen Umstände eingeschränkt ist", sagte sie. "Es ist zu erkennen, dass reger Autoverkehr herrscht und deshalb der Bewegungsraum für die Polizei sehr eingeschränkt war." Das Filmmaterial bestätige den bislang bekannten Ablauf vor dem Autohaus, sagte die Sprecherin.

Der 17 Jahre alte Amokläufer hatte am 11. März in seiner früheren Realschule in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) acht Schüler, eine Schülerin und drei Lehrerinnen erschossen. Auf der Flucht tötete er drei weitere Menschen und in Wendlingen (Kreis Esslingen) schließlich sich selbst. dpa/ddp

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