Düsseldorf. Der Rädelsführer der islamistischen Sauerland-Zelle, Fritz Gelowicz, hat vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er räumte ein, im Auftrag der Islamischen Dschihad-Union Anschläge in Deutschland geplant zu haben. "Hauptziel sollten amerikanische Soldaten in Deutschland sein", sagte Gelowicz. Zweitens sollte ein US-Ziel mit politischer Bedeutung, etwa ein Konsulat, ausgewählt werden. Die geplanten Anschläge sollten auch "eine allerletzte Warnung" an die deutsche Bevölkerung sein: Mit einer gewaltigen Autobombe in einem Flughafen-Parkhaus habe man einen Tag lang den Flugverkehr über Deutschland lahm legen wollen. Dies "wäre so eine Prestigesache gewesen", um den Abzug der deutschen Truppen aus Afghanistan zu erzwingen.Mehr als drei Stunden lang berichtete der 29-Jährige über seinen Weg in pakistanische Terror-Camps und schließlich ins Sauerland. Dort war die Gruppe im September 2007 aufgeflogen. Bei ihr wurden 730 Liter Wasserstoffperoxid sichergestellt, nach Überzeugung der Ermittler der Grundstoff für verheerende Autobomben. Es habe damals, so Gelowicz, "auch bei Al Qaida keinen Europäer gegeben, der die Möglichkeit hatte, Anschläge in Europa zu begehen. Wir haben uns bereit erklärt, weil es niemand anderen gab." Reue zeigte der zum Islam konvertierte Deutsche nicht: "Wenn ich Fehler gemacht habe, ist das nur eine Sache zwischen mir und Allah." Er fügte jedoch hinzu: "Rückblickend würde ich es nicht noch mal tun." Das Gericht zeigte sich beeindruckt von Umfang und Offenheit der Angaben. In den nächsten Wochen wollen auch die drei Mitangeklagten, unter ihnen der Neunkircher Konvertit Daniel Schneider, umfassend aussagen. afp/dpa/ddp