Terror-Alarm: Wie gefährdet ist Deutschland?

Berlin. Die jüngsten Terror-Warnungen der Bundesregierung richten sich offenbar auf größere Ballungsräume. "Konkrete Hinweise" auf mögliche Anschläge gibt es nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Karl Peter Bruch (SPD) für Berlin, München und Hamburg. Auch das Ruhrgebiet sei ein mögliches Anschlagsziel, sagte Bruch

Berlin. Die jüngsten Terror-Warnungen der Bundesregierung richten sich offenbar auf größere Ballungsräume. "Konkrete Hinweise" auf mögliche Anschläge gibt es nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Karl Peter Bruch (SPD) für Berlin, München und Hamburg. Auch das Ruhrgebiet sei ein mögliches Anschlagsziel, sagte Bruch. "Das können Bahnhöfe sein, das können Weihnachtsmärkte sein, das können aber auch Kongresse sein." Berlins Innensenator Körting (SPD) sagte, die Lage sei "brisanter als vor der Bundestagswahl 2009".

Am Mittwoch hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU, Foto: dpa) die Öffentlichkeit über Erkenntnisse unterrichtet, dass Ende November ein Anschlag islamistischer Terroristen geplant sei. Die Sicherheitsmaßnahmen vor allem an Bahnhöfen und Flughäfen wurden daraufhin massiv verschärft. Laut eines Berichts der "Passauer Neuen Presse" gibt es offenbar einen Zusammenhang mit einem US-Drohnenangriff im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet Anfang Oktober, bei dem mehrere deutsche Islamisten ums Leben kamen. Aus ihrem Umfeld soll Rache angekündigt worden sein.

Derweil hat gestern der Bombenalarm vor dem Start eines Air-Berlin-Flugs von Namibia nach München die Unruhe weiter erhöht. Der mögliche Sprengsatz wurde aus dem Verkehr gezogen, bevor er auf dem Flughafen von Windhuk in den Airbus mit Ziel München verladen wurde. Beim Durchleuchten eines Gepäckstücks wurden Batterien sichtbar, die über Kabel mit einem Zünder und einer laufenden Uhr verbunden waren. Ob der Koffer tatsächlich einen zündfähigen Sprengsatz enthielt, würden erst kriminaltechnische Untersuchungen zeigen, erklärte das BKA.

Die Terror-Warnung heizte die Debatte über die umstrittene Vorratsspeicherung von Telefon und Internetdaten an, die vom Bundesverfassungsgericht gekippt worden war. Polizei-Gewerkschaftschef Konrad Freiberg regte zudem an, gewaltbereite Islamisten vorbeugend in Gewahrsam zu nehmen. dpa/afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort