Terror-Alarm: Ermittler erhöhen Fahndungsdruck
Köln/Saarbrücken. Spektakulärer Erfolg für deutsche Terror-Fahnder: Praktisch in letzter Minute vor der Abreise aus Deutschland hat die Polizei am Freitag zwei Terrorverdächtige in einem Flugzeug festgenommen. Die beiden mutmaßlichen Islamisten wurden am Flughafen Köln-Bonn aus einer Maschine der niederländischen Gesellschaft KLM geholt, die zum Start nach Amsterdam bereitstand
Köln/Saarbrücken. Spektakulärer Erfolg für deutsche Terror-Fahnder: Praktisch in letzter Minute vor der Abreise aus Deutschland hat die Polizei am Freitag zwei Terrorverdächtige in einem Flugzeug festgenommen. Die beiden mutmaßlichen Islamisten wurden am Flughafen Köln-Bonn aus einer Maschine der niederländischen Gesellschaft KLM geholt, die zum Start nach Amsterdam bereitstand. Angeblich wollten sie in ein pakistanisches Terror-Ausbildungslager reisen. Die Festgenommenen, ein in Mogadischu geborener Deutscher (24) und ein 23-jähriger Somalier, wollten sich offenbar am "Dschihad" ("Heiliger Krieg") und möglichen Anschlägen beteiligen. Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Düsseldorf wurden entsprechende Abschiedsbriefe gefunden. Bei der Festnahme waren beide Männer unbewaffnet.
Einen Zusammenhang mit den beiden als hoch gefährlich eingestuften Terror-Verdächtigen aus dem Saarland gibt es nach Angaben der Bundesanwaltschaft nicht. Die öffentliche Fahndung nach dem 21-jährigen Eric Breininger und seinem Gesinnungsgenossen Houssain al-Malla (23), die beide aus Neunkirchen kommen, läuft weiter auf Hochtouren. Bundesweit gingen bereits rund 40 Hinweise ein. Beim saarländischen LKA wurde eine Sonderkommission eingesetzt. Die bis zu 100 Beamten der Gruppe "Rückkehr" überprüften bereits erste Hinweise. Eine heiße Spur war nach LKA-Angaben nicht darunter.
Der saarländische Innenstaatssekretär Gerhard Müllenbach sagte im SR, Breininger sei möglicherweise unterwegs in seine saarländische Heimat: "Er braucht logistische Unterstützung, wenn er hier etwas vorhaben sollte." Unserer Zeitung sagte Müllenbach, man müsse damit rechnen, dass die Terror-Organisation Islamische Dschihad Union (IJU) "in unserem Staatsgebiet ein Fanal setzen will". Die IJU soll Breininger und al-Malla am Hindukusch ausgebildet haben. > Seite A2: Berichte und Meinung dpa/mju
