"Systematische" Missstände: Werden Entschädigungen gezahlt?

Saarbrücken/Berlin. Misshandlung, Zwangsarbeit, sexueller Missbrauch - oft auch im Namen des Herren. 800 000 Kinder und Jugendliche lebten zwischen 1949 und 1975 in Heimen, die Mehrzahl (500 000) in konfessionellen Einrichtungen. 50 Jahre lang herrschte Dunkel. Seit einem Jahr arbeitet ein "Runder Tisch Heimerziehung" im Bundestag die Schicksale ehemaliger Heiminsassen auf

Saarbrücken/Berlin. Misshandlung, Zwangsarbeit, sexueller Missbrauch - oft auch im Namen des Herren. 800 000 Kinder und Jugendliche lebten zwischen 1949 und 1975 in Heimen, die Mehrzahl (500 000) in konfessionellen Einrichtungen. 50 Jahre lang herrschte Dunkel. Seit einem Jahr arbeitet ein "Runder Tisch Heimerziehung" im Bundestag die Schicksale ehemaliger Heiminsassen auf. Bis Ende 2010 soll die Arbeit dauern. Morgen wird in Berlin der erste Zwischenbericht vorgestellt. Erwartet wird eine Entscheidung darüber, ob und in welchem Umfang Entschädigungen gezahlt werden sollen - für unentgeltliche Arbeit, physische und psychische Schäden und vorenthaltene Ausbildungen.Erste Ergebnisse des Berichtes wurden bereits Mitte Januar öffentlich. In den Heimen hätten sich zwischen den 50er und 70er Jahren systematische Missstände entwickelt, hieß es. Repressive und brutale Methoden seien häufiger angewendet worden als zur damaligen Zeit üblich. Auch hätte die Heimaufsicht versagt. Die Heimkinder seien ohne Chance geblieben, sich zu wehren. "Am Runden Tisch" sind neben den Betroffenen Bund, Länder, Kommunen sowie Kirchen und Wohlfahrtsverbände beteiligt. ce

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