Studie: Vorfahrt für Biosprit birgt neue Gefahr durch Ozon
Lancaster. Biosprit hat viele Kritiker. Nun verweisen britische Forscher auch noch auf mögliche Gesundheitsschäden: Angesichts des künftigen Bedarfs an Biosprit sollen schnellwachsende Bäume gepflanzt werden, die jedoch das Gas Isopren ausdünsten. Zusammen mit Stickoxiden bildet es bodennahes Ozon, das die Atemwege reizt
Lancaster. Biosprit hat viele Kritiker. Nun verweisen britische Forscher auch noch auf mögliche Gesundheitsschäden: Angesichts des künftigen Bedarfs an Biosprit sollen schnellwachsende Bäume gepflanzt werden, die jedoch das Gas Isopren ausdünsten. Zusammen mit Stickoxiden bildet es bodennahes Ozon, das die Atemwege reizt. Das berichten Experten der Universität Lancaster im Fachblatt "Nature Climate Change".Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, bis 2020 zehn Prozent der Energie im Verkehrssektor aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. In ihrer Computer-Simulation gingen die Forscher davon aus, dass 2020 in Europa schnellwachsende Bäume auf einer Fläche angebaut werden, die etwa zweimal so groß wie Deutschland ist. Die Werte von bodennahem Ozon würden dann jedoch bedenklich steigen - mit drastischen Folgen: Während nach früheren Angaben jährlich etwa 22 000 Menschen in Europa an den Folgen von Ozon sterben, erwarten die Experten bei einem vermehrten Anbau von Biosprit-Bäumen einen Anstieg der Todesopfer um mehr als 1000 pro Jahr. dpa