Studie: Pendler oft psychisch stark belastet

Woher rührt die psychische Anfälligkeit?Subjektiv wahrgenommene Stresssituationen entstehen bei Pendlern mit Pkw-Nutzung durch erhöhte Konzentration, aber auch Müdigkeit. Verbunden damit berichten etwa sechs von zehn Betroffenen über Rückenschmerzen und Muskelverspannungen

Woher rührt die psychische Anfälligkeit?Subjektiv wahrgenommene Stresssituationen entstehen bei Pendlern mit Pkw-Nutzung durch erhöhte Konzentration, aber auch Müdigkeit. Verbunden damit berichten etwa sechs von zehn Betroffenen über Rückenschmerzen und Muskelverspannungen. Bei 70 Prozent der Pendler ist der Verlust von Freizeit ein zentraler Faktor für die Einschränkung ihrer Lebensqualität.

Sind Pendler in Bus oder Bahn besser dran?

Nein. Wer den Personennahverkehr nutzt, empfindet die in Stoßzeiten überfüllten Verkehrsmittel als Belastung. Negativ wirkt auch die durch den Fahrplan vorgegebene Einschränkung der individuellen Flexibilität. So kommt es beispielsweise nicht selten zu Drucksituationen sowohl im Hinblick auf einen pünktlichen Arbeitsbeginn als auch auf private Verpflichtungen nach Arbeitsschluss.

Werden Pendler öfter krank als andere?

Im Hinblick auf psychisch bedingte Erkrankungen ja. Laut TK-Studie kommen Pendler wegen Depression, Burnout und ähnlichen Störungen auf 2,2 Fehltage pro Kopf im Jahr. Bei den übrigen Beschäftigten sind es 1,9 Tage.

Wie steht es generell um die psychischen Leiden?

Sie sind weiter auf dem Vormarsch. Seit 2006 haben die psychischen Diagnosen bei Berufstätigen um 61 Prozent zugenommen. Die Lage ist allerdings differenziert. Menschen in Ballungsräumen wie Berlin und Hamburg sind überproportional häufig betroffen. Das gilt auch für Beschäftigte in Callcentern, der Pflegebranche und im Erziehungsbereich. "Dass diese Berufe häufiger von Frauen ausgeübt werden, ist sicher auch ein Grund dafür, dass weibliche Erwerbspersonen seelisch belasteter sind", erklärte der Chef der Techniker-Krankenkasse Norbert Klusen. Betroffen seien vor allem Frauen zwischen 30 und Mitte 50.

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