Lincoln. Politische Ansichten sind zumindest teilweise biologisch begründet. Zu diesem Schluss kommen US-Forscher nach Experimenten mit 200 liberal oder konservativ eingestellten Bürgern. Mit Tests und Fragebögen hatten Psychologen der Universität Nebraska die politischen Ansichten der Teilnehmer erfragt. Dann bekamen diese jeweils zwei Bilder vorgelegt: ein angenehmes, etwa von einem glücklichen Kind, und ein unschönes, zum Beispiel eine Spinne auf einem Gesicht. Über Elektroden wurde die Stärke emotionaler Reaktionen erfasst, auch die Augenbewegungen wurden überwacht. Ergebnis: "Konservative reagierten stärker auf unschöne Bilder, ließen ihren Blick länger darauf verharren; Liberale sahen die angenehmen Bilder länger an", so die Universität.Studienleiter John Hibbing warb deshalb um mehr Toleranz. Konservative wähnten Liberale oft fernab der Realität, sagte er. Liberale wiederum klagten, Konservative fürchteten sich grundlos. "Bedenkt man, was jede Seite sieht, wo ihre Aufmerksamkeit liegt, dann lautet die Antwort: Beide Seiten haben recht." dpa