Studie: Fremdschämen aktiviert das Schmerzgefühl

Marburg. Das Gefühl des Fremdschämens ist deutlich messbar: Beim Beobachten peinlicher Situationen anderer würden die gleichen Hirn-Areale aktiviert wie beim Anblick eines Mitmenschen mit körperlichen Schmerzen. Das erklärten Sören Krach und Frieder Paulus von der Uni Marburg

Marburg. Das Gefühl des Fremdschämens ist deutlich messbar: Beim Beobachten peinlicher Situationen anderer würden die gleichen Hirn-Areale aktiviert wie beim Anblick eines Mitmenschen mit körperlichen Schmerzen. Das erklärten Sören Krach und Frieder Paulus von der Uni Marburg. Für ihre im Magazin "PloS One" erschienene Studie untersuchten sie Gehirnströme von 32 Testpersonen, die Zeichnungen von Menschen in peinlichen Situationen angeschaut hatten.Ein Fragebogen mit 600 Probanden bestätigte ein weiteres Ergebnis der Messungen: Das Phänomen stellvertretender Scham ist unabhängig davon, ob die betroffene Person selbst die Situation als peinlich wahrnimmt. So tritt Fremdschämen auch dann auf, wenn jemand mit offener Hose umherläuft, dies selbst aber nicht bemerkt. Ausdrücklich erwähnen die Forscher beim Phänomen Fremdschämen Fernsehsendungen wie "Deutschland sucht den Superstar", in denen sich Kandidaten vor Millionen Zuschauern präsentieren - und damit frei Haus Fremdscham en masse liefern. dpa

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