Studie: Banker sind nicht schlecht, erst der Job verdirbt sie

Zürich · Privat sind auch die vielgescholtenen Banker meist anständige Zeitgenossen, jedoch erliegen sie im Job wohl öfter als andere der Versuchung, zu betrügen. Schuld daran sei die vorherrschende Unternehmenskultur in der Bankenindustrie, schreiben die Autoren einer Studie der Uni Zürich , die jetzt im Fachmagazin "Nature" vorgestellt wurde."Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die sozialen Normen in der Bankenindustrie unehrliches Verhalten eher tolerieren", erklärte Professor Michel Maréchal vom Institut für Volkswirtschaftslehre.

Zu ihren Erkenntnissen gelangten die Forscher durch Experimente mit rund 200 Bankangestellten. Sie wurden in zwei Gruppen zum Münzwerfen eingeteilt - jeweils mit der Chance auf Extra-Gewinne durch Schummeleien.

Der einen Gruppe wurde der Eindruck vermittelt, es gehe um den Freizeitbereich. Die anderen Probanden wurden auf ihre Rolle als Banker eingestimmt. Diese Gruppe habe sich bei Kopf oder Zahl "signifikant unehrlicher" verhalten. Ähnliche Experimente in anderen Branchen hätten hingegen keine derartigen Unterschiede ergeben.

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