Studenten-Protest wirkt: Kultusminister lenken ein

Bonn/Saarbrücken. Nach massiven Studentenprotesten werden die umstrittenen Bachelor- und Master-Studiengänge reformiert. Die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder beschloss gestern umfassende Korrekturen: Stofffülle und Prüfungen sollen begrenzt, die Studienzeiten flexibler gestaltet und ein Hochschulwechsel erheblich erleichtert werden

Bonn/Saarbrücken. Nach massiven Studentenprotesten werden die umstrittenen Bachelor- und Master-Studiengänge reformiert. Die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder beschloss gestern umfassende Korrekturen: Stofffülle und Prüfungen sollen begrenzt, die Studienzeiten flexibler gestaltet und ein Hochschulwechsel erheblich erleichtert werden. Kultusminister und Hochschulrektoren riefen in einer gemeinsamen Erklärung die Studenten auf, ihre Vorlesungs-Boykotts und Proteste einzustellen. Es sei an der Zeit, "wieder zu einem geregelten Studienbetrieb überzugehen". Auch gestern hatte es wieder Demonstrationen gegeben. In Bonn begleiteten rund 4000 Studierende die KMK-Tagung mit einer Kundgebung, auch aus Magdeburg, Halle und Rostock wurden Protestaktionen gemeldet.

Eine Kernforderung der Studenten soll allerdings nicht erfüllt werden: Nach dem Beschluss von KMK und Rektoren können die Hochschulen für die Zulassung zum weiterführenden Masterstudium auch künftig eigene Zulassungskriterien bestimmen. Allerdings soll die Prüfungsbelastung während des Studiums deutlich sinken. Grundsätzlich soll es "nicht mehr als eine Prüfung pro Studien-Modul" geben, heißt es in dem gestern erzielten Kompromiss. Dies sei wichtig, um "die Studierbarkeit der Studiengänge" zu gewährleisten, erklärte der Staatssekretär im saarländischen Wissenschaftsministerium, Peter Hauptmann. Als Richtschnur für die Arbeitsbelastung der Studenten geben die Minister 32 bis 39 Stunden pro Woche vor. Die Anerkennung von Prüfungsleistungen zwischen den Hochschulen soll "national und international vereinfacht werden", um die Mobilität der Studenten zu garantieren.

Zudem will das Land Rheinland-Pfalz nächste Woche eine Reform der Ausbildungsförderung (Bafög) im Bundesrat einbringen. Zur Verbesserung der Studienbedingungen gehöre auch die soziale Situation, sagte Landes-Kultusministerin Doris Ahnen. dpa/afp/red

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