Strenge Vorschriften für Luftfracht gibt es bereits

Wer ist für die Sicherheit von Luftfracht verantwortlich?Antwort: Die letzte Verantwortung liegt bei den Fluggesellschaften. Laut Luftsicherheitsverordnung müssen sie alles tun, damit nur kontrollierte Fracht an Bord genommen wird

Wer ist für die Sicherheit von Luftfracht verantwortlich?Antwort: Die letzte Verantwortung liegt bei den Fluggesellschaften. Laut Luftsicherheitsverordnung müssen sie alles tun, damit nur kontrollierte Fracht an Bord genommen wird.Wer kontrolliert bisher was?Antwort: Die bereits bestehende EU-Richtlinie legt fest, dass schon heute ausnahmslos alle Fracht 100-prozentig kontrolliert werden muss. Dies versucht man mit einer so genannten "sicheren Lieferkette" zu gewährleisten. Um Engpässe an den Airports zu vermeiden, werden die Kontrollen aber vorgelagert. Sie finden vor Ort bei Logistikunternehmen statt. Diese müssen registriert und autorisiert sein. Damit wird sichergestellt, dass die Fracht nach den Kontrollen nicht mehr für Unbeteiligte zugänglich ist oder die "Hoheit" des Unternehmens verlässt. Um es anders zu sagen: Luftfracht wird nicht am Flughafen kontrolliert, weil sie dort bereits kontrolliert ankommt.Was ist mit der Luftpost?Antwort: Alle Regeln für die Luftfracht beziehen die Luftpost mit ein.Wie ist das in Drittstaaten?Antwort: Das ist das Problem. Die Qualität der Sicherheitsüberprüfungen fällt, wie bei Passagierkontrollen auch, unterschiedlich aus. Das soll nun nach dem Willen der EU-Innenminister geändert werden. Luftfracht, die nicht nach EU-Maßstäben überwacht wird, darf nicht mehr an Bord.Was sagen die Logistikunternehmen selbst? Wo sehen die Möglichkeiten der Verbesserung?Antwort: Der Chef von DHL-Express, Ken Allen, hat dies gestern sehr deutlich gesagt: "Wir müssen die Überwachung am Abholort verbessern, gründlicher prüfen, wenn Sendungen in unser System eingehen." Das wird am Ende auch der Weg sein, auf den sich die EU-Staaten verständigen.Was sagen Kritiker?Antwort: Die EU-Kommission und das Bundesverkehrsministerium warnen vor zu viel Bürokratie für die Frachtunternehmen und vor steigenden Kosten. Den deutschen Polizeigewerkschaften gehen die Pläne nicht weit genug. Sie fordern eine europäische Luftfracht-Behörde und die lückenlose Durchleuchtung aller Frachtgüter in Passagiermaschinen.

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