Steinmeier warnt vor „furchtbarer“ humanitärer Katastrophe in Aleppo

Berlin · Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD ) hat vor einer "furchtbaren humanitären Katastrophe" in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo gewarnt. Hunderttausende Menschen seien in den belagerten Rebellenvierteln von jeglicher Versorgung abgeschnitten, erklärte Steinmeier gestern. Die Regierung in Damaskus betreibe ein "zynisches Spiel", weil sie die Krise mit ihren "Flächenbombardements" erst ausgelöst habe und nun "unabgesicherte Fluchtwege" anbiete. Damit stelle sie die Menschen in Aleppo "vor eine erbarmungslose Wahl". Russland trage wegen seiner Unterstützung der syrischen Armee "ein besonderes Maß an Verantwortung in dieser schwierigen Lage", fügte Steinmeier hinzu. Er forderte die Regierung in Moskau eindringlich auf, gegenüber Damaskus eine Feuerpause für Aleppo durchzusetzen, mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten und zusammen mit den internationalen Hilfsorganisationen den humanitären Zugang zu den Menschen in Aleppo möglich zu machen.

Es sei nun "das Gebot der Stunde", militärische Zurückhaltung zu üben und Hilfe zu den eingeschlossenen Menschen gelangen zu lassen, erklärte Steinmeier. "Wir brauchen ein Ende der Gewalt und die Rückkehr an den Verhandlungstisch." Auch bei den laufenden Gesprächen zwischen Washington und Moskau müsse es um eine Entschärfung der Lage in Aleppo gehen.

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