NS-Zeit Steinmeier bittet um Vergebung
Berlin · Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Homosexuelle für erlittenes staatliches Unrecht um Vergebung gebeten. Bei einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen erinnerte das Staatsoberhaupt gestern daran, dass Schwule und Lesben nach dem Ende der NS-Zeit auch in der Bundesrepublik und der DDR weiter verfolgt wurden.
Der 8. Mai 1945 sei für sie „nicht der Tag der völligen Befreiung“ gewesen. Auch nach Gründung der Bundesrepublik seien zehntausende Männer nach dem Paragraphen 175 verurteilt und eingesperrt worden. Steinmeier unterstrich: „Ihr Land hat Sie zu lange warten lassen. Deshalb bitte ich heute um Vergebung – für all das geschehene Leid und Unrecht, und für das lange Schweigen, das darauf folgte.“