Studie Wohnkosten vergrößern Kluft zwischen Arm und Reich

Berlin · Steigende Wohnkosten verstärken die Ungleichheit zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter. Die Wohnausgaben der Menschen im einkommensschwächsten Fünftel der Gesellschaft sind zwischen 1993 und 2013 von 27 auf 39 Prozent ihres Nettoeinkommens gestiegen, wie eine Studie von Berliner und Londoner Wissenschaftlern ergab.

Im einkommensstärksten Fünftel der Bevölkerung seien die Wohnausgaben hingegen von 16 auf 14 Prozent gesunken.

Der Anstieg des Anteils der Wohnausgaben am Einkommen bedeute für Haushalte mit geringem Einkommen einen besonders starken Rückgang der Konsum- und Sparmöglichkeiten. Dadurch sei eine Verschärfung der Vermögensungleichheit zu erwarten.

Derweil hat sich die Zahl der Wohnungslosen in Berlin einem Medienbericht zufolge seit 2015 mehr als verdoppelt. 37 000 Menschen sind offiziell in Not- und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, wie das RBB-Inforadio gestern berichtet. Hinzu kämen rund 13 000 Menschen, die bei Freunden und Verwandten wohnen. Experten befürchteten wegen steigender Mieten, dass die Zahl noch weiter zunimmt.

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