SPD und Linke fordern von Müller ein Ende des "Versteckspiels"

Saarbrücken. Der mögliche Rückzug von Ministerpräsident Peter Müller (CDU) aus der Landespolitik hat bei den saarländischen Parteien zu teilweise heftigen Reaktionen geführt. Oskar Lafontaine, Fraktionschef der Linken im Landtag, forderte Müller auf, den Saarländern endlich "reinen Wein einzuschenken". Schon seit Monaten werde über seinen Wechsel nach Karlsruhe spekuliert

Saarbrücken. Der mögliche Rückzug von Ministerpräsident Peter Müller (CDU) aus der Landespolitik hat bei den saarländischen Parteien zu teilweise heftigen Reaktionen geführt. Oskar Lafontaine, Fraktionschef der Linken im Landtag, forderte Müller auf, den Saarländern endlich "reinen Wein einzuschenken". Schon seit Monaten werde über seinen Wechsel nach Karlsruhe spekuliert. "Ein völlig überschuldetes Land braucht keinen Ministerpräsidenten auf Abruf, sondern eine handlungsfähige Regierung", sagte Lafontaine. "Die Zeit des Versteckspielens ist vorbei."Nahezu wortgleich äußerte sich SPD-Landeschef Heiko Maas. "Die Zeit des Versteckspiels ist für Peter Müller mit dem heutigen Tag endgültig vorbei." Müller müsse "Farbe bekennen" und den Saarländern erklären, wann er sein Amt niederlegt. "Ansonsten wird der Regierungsnotstand in diesem Land weiter verschärft", sagte Maas. "Wir brauchen klare Verhältnisse."

Grünen-Chef Hubert Ulrich erklärte gegenüber der SZ, er würde es "bedauern, Peter Müller als Partner zu verlieren. Denn wir arbeiten sehr gut und vertrauensvoll zusammen." FDP-Generalsekretär Rüdiger Linsler wiederum reagierte "entspannt". "Die Jamaika-Koaltion steht. Das ist unabhängig von der Person des Ministerpräsidenten", sagte er. "Über einen Nachfolger machen wir uns noch keine Gedanken, da Peter Müller die Nachricht noch nicht bestätigt hat."

Die Junge Union forderte gestern vorsorglich schon mal eine stärkere Beteiligung der Parteibasis bei wichtigen Personalentscheidungen. Vorbild könne der CDU-Landesverband Nordrhein-Westfalen sein, wo Norbert Röttgen erst nach einer Reihe von Regionalkonferenzen und einer Mitgliederbefragung zum CDU-Landeschef gekürt wurde. tho

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