SPD sammelt sich hinter Kandidat Steinbrück

Hannover/Saarbrücken. Mit einem klaren Kontrastprogramm zur schwarz-gelben Koalition will Peer Steinbrück im Herbst 2013 für die SPD das Kanzleramt zurückerobern. Die soziale Gerechtigkeit werde ein zentrales Wahlkampfthema sein, sagte Steinbrück gestern beim Sonderparteitag der SPD in Hannover. "Deutschland braucht wieder mehr Wir und weniger Ich", betonte der Kanzlerkandidat

Hannover/Saarbrücken. Mit einem klaren Kontrastprogramm zur schwarz-gelben Koalition will Peer Steinbrück im Herbst 2013 für die SPD das Kanzleramt zurückerobern. Die soziale Gerechtigkeit werde ein zentrales Wahlkampfthema sein, sagte Steinbrück gestern beim Sonderparteitag der SPD in Hannover. "Deutschland braucht wieder mehr Wir und weniger Ich", betonte der Kanzlerkandidat. "Es ist Zeit für einen Wechsel."Als Beispiele für eine andere Politik nannte Steinbrück einen flächendeckenden Mindestlohn, verbindliche Frauenquoten sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zugleich lobte der 65-jährige die in der SPD umstrittene Agenda 2010. Die Reform-Dividende, die das Land nun einfahre, werde sich die Partei "nicht stehlen lassen". Unmissverständlich legte sich der Kandidat auf ein neues Bündnis mit den Grünen fest. Für die Wiederauflage einer großen Koalition stehe er "nicht zur Verfügung", betonte Steinbrück. Er wolle einen "ganzen Regierungswechsel" und keinen halben.

Bei der offiziellen Kür zum Kanzlerkandidaten erhielt der ehemalige Bundesfinanzminister 542 der 580 gültigen Delegiertenstimmen, das entspricht 93,5 Prozent. Damit blieb Steinbrück knapp unter der Marke seines Vorgängers Frank-Walter Steinmeier, der vor vier Jahren 95,1 Prozent erreicht hatte. Der Chef der Saar-SPD, Heiko Maas, äußerte sich in Hannover zuversichtlich. "Die SPD geht zusammen mit Peer Steinbrück und einem klaren Konzept in den Wahlkampf", sagte er. Dies sei eine "große Voraussetzung, um 2013 erfolgreich zu sein".

Die Grünen begrüßten Steinbrücks Bekenntnis zu Rot-Grün. "Deutschland braucht eine Bundesregierung ohne die Union und ohne die FDP", sagten die Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin. Dagegen kündigte der Fraktionschef der Liberalen, Rainer Brüderle, einen Lagerwahlkampf zwischen "christlich-liberaler Stabilitätspolitik" und "rot-grüner Schuldenmacherei" an. , A 4: Meinung dpa/red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort