SPD-Kandidat Schmid - Leiser Kontrastmann zum Amtsinhaber

Der Spitzenkandidat der SPD, Nils Schmid (Foto: dpa), hat an Selbstbewusstsein gewonnen. Der 37-Jährige war die graue Maus der SPD-Fraktion, gescheit in der finanzpolitischen Analyse, aber doch etwas langweilig. Mit frankophilen und fremdsprachlichen Vorlieben eines Einser-Juristen sind keine Massen zu mobilisieren. Schmid aber traute sich, das Wagnis einer Spitzenkandidatur einzugehen

Der Spitzenkandidat der SPD, Nils Schmid (Foto: dpa), hat an Selbstbewusstsein gewonnen. Der 37-Jährige war die graue Maus der SPD-Fraktion, gescheit in der finanzpolitischen Analyse, aber doch etwas langweilig. Mit frankophilen und fremdsprachlichen Vorlieben eines Einser-Juristen sind keine Massen zu mobilisieren. Schmid aber traute sich, das Wagnis einer Spitzenkandidatur einzugehen. Schmid wird als Kontrastmann zu Mappus ins Rennen geschickt. Seine sanfte, sachliche Art sollte Vertrauen herstellen in eine Sozialdemokratie, die es im Südwesten schwer hat und nach der Agenda 2010 leidet. Doch das allein reichte nicht. Schmids Berater rieten ihm, dennoch forscher aufzutreten. Er hat gelernt, auszuteilen. Im Landtag nannte er Mappus in der EnBW-Sache einen "Lügner" und wettert gegen den "CDU-Filz". Das war ungewohnt, klärte aber die Fronten. Bei Stuttgart 21 hat er seiner Partei mit der Volksabstimmung einen dritten Weg gewiesen. Die SPD wäre sonst zerrieben worden zwischen CDU und Grünen. Das alles hat ihn reifen lassen. Der Satz "Ich wäre der bessere Ministerpräsident" kommt ihm nun leicht über die Lippen. grn

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