SPD hofft auf Wende durch TV-Duell

Berlin/Saarbrücken · Das TV-Duell mit Angela Merkel am Sonntag gilt als letzte Chance für Peer Steinbrück, das Ruder im Wahlkampf rumzureißen. Die vier Moderatoren wollen vor allem die Kanzlerin aus der Reserve locken.

Die Sozialdemokraten sehen mit hohen Erwartungen dem einzigen TV-Duell der beiden Kanzlerkandidaten am Sonntag entgegen. Die Partei erhofft sich drei Wochen vor der Bundestagswahl von einem starken Auftritt Peer Steinbrücks in der Runde mit Kanzlerin Angela Merkel eine Wende im Wahlkampf. Derzeit ist das von der SPD angestrebte rot-grüne Bündnis laut Umfragen weit von einer Mehrheit entfernt, Merkel genießt zudem in der Bevölkerung weit mehr Vertrauen als Steinbrück.

Der SPD-Landeschef von Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, erhofft sich von der Debatte eine "Aufbruchstimmung" für den Endspurt im SPD-Wahlkampf. Das TV-Duell könne ein richtiger "Muntermacher" werden. Der Trierer Politikwissenschaftler Axel Misch sagte der SZ, für Steinbrück sei das TV-Duell "die allerletzte Chance, die SPD aus der Depression herauszukriegen, in die auch er sie mit hineinmanövriert hat".

Die vier Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und ProSieben wollen in der 90-minütigen Live-Sendung vor allem die Kanzlerin aus der Reserve locken, die bisher direkte Angriffe auf Steinbrück vermieden hat. Der ProSieben-Entertainer Stefan Raab, der erstmals zu den Moderatoren des Duells gehört, verglich die Runde mit einem "Endspiel".

Das Duell wird ab 20.30 Uhr parallel von den vier Sendern übertragen. Es unterliegt strengen Regeln: Klar festgelegt ist, wer die erste Frage bekommt (Steinbrück), wer das letzte Wort hat (Merkel) und wer wie lange reden darf (maximal 60 Sekunden Unterschied zwischen beiden). Die Themenpalette dürfte von Syrien, der Eurokrise und Steuerplänen über die Miet- und Strompreise bis hin zur Pkw-Maut, der NSA-Geheimdienstaffäre und Koalitionsoptionen reichen. > , Interview, : Meinung

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