Sorge wegen Terror-Drohung vor der Wahl

Berlin. Die islamistische Terror-Organisation Al Qaida verschärft wenige Tage vor der Bundestagswahl ihre Drohungen gegen Deutschland. Seit Freitag tauchten zwei Video-Botschaften auf. In einem der Videos fordert der aus Bonn stammende mutmaßliche Al-Qaida-Terrorist Bekkay Harrach den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan

Berlin. Die islamistische Terror-Organisation Al Qaida verschärft wenige Tage vor der Bundestagswahl ihre Drohungen gegen Deutschland. Seit Freitag tauchten zwei Video-Botschaften auf. In einem der Videos fordert der aus Bonn stammende mutmaßliche Al-Qaida-Terrorist Bekkay Harrach den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Andernfalls drohe Deutschland nach der Wahl ein "böses Erwachen". Unabhängig von den neuen Al-Qaida-Botschaften wurden kurz vor der Wahl die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. An Flughäfen und großen Bahnhöfen patrouillieren angesichts erhöhter Terrorgefahr bis Anfang Oktober Bundespolizisten mit Maschinenpistolen. Nach Angaben der Bundespolizei in Potsdam haben die Drohungen von Al Qaida und anderen islamistischen Organisationen gegen Deutschland eine neue Qualität erreicht. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach von einer "Zuspitzung" der Sicherheitslage in Deutschland. "Grund zur Panik besteht aber nicht."Nach Veröffentlichung eines Videos am Freitag tauchte gestern eine weitere Botschaft auf, die erneut von Harrach stammen soll. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) sagte, es handele sich um das Standbild eines Vermummten, im Hintergrund sei ein deutscher Text zu hören. Laut "Spiegel online" sollen darin deutschsprachige Muslime zum Heiligen Krieg bewegt werden. In der Botschaft vom Freitag nannte der Islamist Harrach erstmals einen konkreten Zeitraum für mögliche Anschläge. Harrach riet den Muslimen in Deutschland, sich zwei Wochen nach der Bundestagswahl aus der Öffentlichkeit fernzuhalten. Der 32-jährige Deutsche marokkanischer Herkunft trat in diesem Jahr damit bereits in vier gegen Deutschland gerichteten Videos auf. Zuletzt wurde er im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet vermutet. Die Botschaften seien sehr ernst zu nehmen, hieß es von Seiten mehrerer Innenminister der Länder. dpa

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