USA Trump Sergej Kisljak, Schlüsselfigur der Russland-Affäre

Washington · Washington (dpa) Der Mann, um den sich in Washington Legenden ranken, hatte am 11. Mai die Ehre im Oval Office. Sergej Kisljak schüttelte Donald Trump die Hand. Es gibt Fotos, auf denen der russische Botschafter grinsend neben dem US-Präsidenten steht. Das wäre an sich nicht weiter bemerkenswert. Aber Kisljak ist eine Schlüsselfigur in der Russland-Affäre um den US-Präsidenten. Mehrere Berater Trumps gerieten wegen ihrer Gespräche mit dem Diplomaten ins Kreuzfeuer, einer stürzte gar darüber. Michael Flynn hatte im Dezember mit Kisljak über die Sanktionen gegen Moskau gesprochen, mit der die Regierung von Barack Obama auf die mutmaßlich russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfes reagierte. Flynn log. Es kostete ihn den Job als nationaler Sicherheitsberater.

() Der Mann, um den sich in Washington Legenden ranken, hatte am 11. Mai die Ehre im Oval Office. Sergej Kisljak schüttelte Donald Trump die Hand. Es gibt Fotos, auf denen der russische Botschafter grinsend neben dem US-Präsidenten steht. Das wäre an sich nicht weiter bemerkenswert. Aber Kisljak ist eine Schlüsselfigur in der Russland-Affäre um den US-Präsidenten. Mehrere Berater Trumps gerieten wegen ihrer Gespräche mit dem Diplomaten ins Kreuzfeuer, einer stürzte gar darüber. Michael Flynn hatte im Dezember mit Kisljak über die Sanktionen gegen Moskau gesprochen, mit der die Regierung von Barack Obama auf die mutmaßlich russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfes reagierte. Flynn log. Es kostete ihn den Job als nationaler Sicherheitsberater.

Kisljak traf sich im vergangenen Jahr auch mit Jeff Sessions, Trumps heutigem Justizminister. Der verneinte die Kontakte unter Eid und muss sich deswegen aus der Russland-Ermittlung des FBI raushalten. Kisljak sprach auch mit Jared Kushner, Trumps Schwiegersohn. Dieser soll ihm dabei die Einrichtung eines geheimen Kommunikationskanals vorgeschlagen haben.

Wer aber ist Sergej Kisljak? Der 66-Jährige hält sich in der Öffentlichkeit zurück. Zur Presse soll er ein zwiespältiges Verhältnis haben, ausführliche Interviews gibt er selten. Er vermeidet es, mit ausländischen Medien zu sprechen, er twittert nicht –  im Gegensatz zu vielen russischen Politikern. Kisljak ist seit neun Jahren Botschafter in Washington. Er gilt als bestens verdrahtet, unterhält enge Kontakte zu anderen Diplomaten. Über seine Dinner-Partys gibt es legendäre Geschichten. Aber längst haftet ihm in der amerikanischen Hauptstadt auch ein ganz anderer Ruf an. Das Magazin „Politico“ nannte ihn „Washingtons gefährlichsten Diplomaten“. CNN zitierte im März Geheimdienstmitarbeiter, die Kisljak als Spion beschrieben. Der Kreml weist das entschieden zurück. Die Sprecherin des Außenministeriums erklärte, Kisljak sei ein „Profi auf höchstem Niveau“.

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