Sekundenschlaf am Steuer noch gefährlicher als gedacht

Berlin · Oft ist es nur eine Meldung in kühlem Polizeideutsch: Autofahrer übermüdet gegen Baum gefahren – Tod noch am Unfallort. Doch diese Mitteilungen summieren sich alljährlich zu einer Vielzahl von Tragödien, denn Sekundenschlaf endet häufig tödlich.

Schlafforscher aus 19 europäischen Ländern schlagen nun Alarm: Nach ihren Erkenntnissen wird Müdigkeit am Steuer als Unfallursache extrem unterschätzt.

Nach dem Zwischenergebnis einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin bekennen sich 42 Prozent der befragten Auto- und Lastwagenfahrer zu Schlaf-Attacken hinter dem Lenkrad. Hauptgründe seien zu wenig erholsamer Schlaf oder Schlafstörungen. Schätzungsweise jeder fünfte Unfall werde durch diese Übermüdung verursacht, hieß es. Bei 300 000 registrierten Unfällen im vorigen Jahr auf deutschen Straßen wären das also rund 60 000. Die Experten fordern deshalb unter anderem, dass künftig bei Führerschein-Prüfungen verpflichtend Fragen zum persönlichen Schlafverhalten gestellt werden.

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