Seit 1999 wird in Deutschland ein Preis an mutige Hinweisgeber verliehen

Bonn/Saarbrücken. Viele Skandale sind erst durch Hinweisgeber aufgedeckt worden. Schlagzeilen machten etwa hessische Steuerfahnder, die seit Mitte der 1990er Jahre gegen Steuerschlupflöcher und gegen Geldwäschemechanismen für politische Parteien in ihrem Bundesland vorgingen

Bonn/Saarbrücken. Viele Skandale sind erst durch Hinweisgeber aufgedeckt worden. Schlagzeilen machten etwa hessische Steuerfahnder, die seit Mitte der 1990er Jahre gegen Steuerschlupflöcher und gegen Geldwäschemechanismen für politische Parteien in ihrem Bundesland vorgingen. Oder der bei einem großen Autobauer angestellte Techniker, der schon 2003 auf Ungereimtheiten des Betriebsrates hinwies und in jahrelangen Arbeitsprozessen um Entschädigung und Anerkennung kämpfte. Oder der mittlerweile frühpensionierte Revisor vom Landesarbeitsamt Rheinland-Pfalz/Saarland, der nach jahrelangen internen Kommunikationsversuchen 2002 seine Kritik an gefälschten Arbeitsamtstatistiken öffentlich machte.Seit 1999 wird in Deutschland alle zwei Jahre auch ein Whistleblower-Preis vergeben. Ausgezeichnet wurde bislang neben der Berliner Altenpflegerin Brigitte Heinisch (2007) unter anderem Alexander Nikitin, ein ehemaliger sowjetischer Marinekapitän. Er hatte auf unsichere Atommülllager und gefährliche Praktiken der russischen Nordmeerflotte aufmerksam gemacht. Zu den Preisträgern zählt zudem Margrit Herbst, eine Tierärztin aus Schleswig-Holstein, die 1994 die Öffentlichkeit über die Vertuschung der ersten BSE-Fälle informierte.

In diesem Jahr wurde ein Preis an jene unbekannte Person verliehen, die das Video "Collateral Murder" über Wikileaks publik machte. Es zeigt die gezielte Tötung von mindestens sieben Zivilisten durch die Besatzung eines US-Kampfhubschraubers am 12. Juli 2007 im Irak. epd/red

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