Schwere Mängel in Großbäckerei: Land greift durch

Saarbrücken. Der saarländische Gesundheitsminister Vigener (CDU, Foto: Seeber) greift im Bereich der Lebensmittelkontrolle durch, nachdem schwere Hygiene-Mängel in einer Völklinger Großbäckerei bekannt geworden waren (die SZ berichtete). Der Betrieb wurde gestern teilweise geschlossen, darf unter strengen Auflagen aber vorübergehend weiter arbeiten

Saarbrücken. Der saarländische Gesundheitsminister Vigener (CDU, Foto: Seeber) greift im Bereich der Lebensmittelkontrolle durch, nachdem schwere Hygiene-Mängel in einer Völklinger Großbäckerei bekannt geworden waren (die SZ berichtete). Der Betrieb wurde gestern teilweise geschlossen, darf unter strengen Auflagen aber vorübergehend weiter arbeiten. Außerdem sollen die 41 Kontrolleure im Saarland, die bislang einer Regionalstelle fest zugeordnet sind, ab sofort verstärkt rotieren. Damit würden Betriebe häufiger von unterschiedlichen Personen überprüft. "Diese Rotation soll dauerhaft zur Regel werden", sagte Vigener zur SZ. Er werde zudem dienstrechtliche Maßnahmen im Bereich der Lebensmittelkontrolle prüfen.

Hintergrund sind Vorkommnisse in einer Völklinger Großbäckerei mit 100 Mitarbeitern und 30 Filialen im Saarland. Eine Überprüfung im Völklinger Haupthaus brachte gestern zum wiederholten Mal hygienische Zustände zutage, über die sich Vigener "entsetzt" zeigte. Am Tag zuvor hatte das Ministerium den Betrieb noch aufgrund von Informationen der Lebensmittel-Kontrolleure öffentlich gegen Vorwürfe in Schutz genommen. Aufgrund von Hinweisen unserer Zeitung wurde der Betrieb gestern Früh abermals überprüft. Anschließend wurde nach Angaben des Ministeriums das Backzutaten-Lager geschlossen, in dem erneut tote Mäuse gefunden wurden. Es darf erst wieder nach einer vollständigen Sanierung benutzt werden. Dem Eigentümer sei auch zur Auflage gemacht worden, die Backstube einer umfassenden Grundreinigung zuzuführen. Er muss zudem Schritte gegen eine Taubenplage auf dem Betriebsgelände ergreifen und mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

Die Saarbrücker Zeitung hatte am 24. Januar erstmals über den Betrieb berichtet, dessen Name nach Angaben des Ministeriums nicht genannt werden darf. Die Verbraucherschutzexpertin der SPD-Landtagsfraktion, Isolde Ries, hält dies für falsch. Sie fordert, die Ergebnisse aller Lebensmittel-Kontrollen zu veröffentlichen. und Meinung

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