"Schwere Geburten bringen die schönsten Kinder"

Sind Sie erleichtert, dass es nach dem zweiten Wahlgang reichte?Kramp-Karrenbauer: Ich bin sehr erleichtert. Ich freue mich natürlich, dass mir das Parlament das Vertrauen ausgesprochen hat, und dass ich jetzt die Geschicke dieses Landes lenken darf - als erste Frau im Saarland überhaupt. Das ist eine große Auszeichnung. Das ist vor allem aber auch eine große Herausforderung

 Daumen hoch erst nach dem zweiten Wahlgang: Annegret Kramp-Karrenbauer musste gestern zunächst um ihren Erfolg bangen. Foto: Dietze

Daumen hoch erst nach dem zweiten Wahlgang: Annegret Kramp-Karrenbauer musste gestern zunächst um ihren Erfolg bangen. Foto: Dietze

Sind Sie erleichtert, dass es nach dem zweiten Wahlgang reichte?Kramp-Karrenbauer: Ich bin sehr erleichtert. Ich freue mich natürlich, dass mir das Parlament das Vertrauen ausgesprochen hat, und dass ich jetzt die Geschicke dieses Landes lenken darf - als erste Frau im Saarland überhaupt. Das ist eine große Auszeichnung. Das ist vor allem aber auch eine große Herausforderung. Der Start war etwas holprig, aber als Mutter von drei Kindern weiß ich, die schwersten Geburten bringen die schönsten Kinder auf die Welt. Deswegen werden wir alles daran setzen, das, was an Aufgaben vor uns liegt, nämlich die strukturellen Herausforderungen - sowohl die Haushaltslage und den Sanierungspfad als auch die Herausforderungen des demographischen Wandels - zu gestalten. Und die ersten Antworten, wie wir das tun werden, wird es in zwei Wochen bei der Regierungserklärung geben.

War Ihre Enttäuschung nach dem ersten, gescheiterten Wahlgang sehr groß?

Kramp-Karrenbauer: Die Demokratie lebt von geheimen Wahlen. Insofern weiß jeder, der sich einer solchen Wahl stellt, dass es einen offenen Ausgang gibt.

Wer hat denn in der Sitzung nach dem verpatzten ersten Wahlgang Klartext geredet?

Kramp-Karrenbauer: Sie dürfen davon ausgehen, dass ich eine Frau von klaren Ansagen und deutlichen Worten bin. Das ist so auch geschehen. Und natürlich haben auch die Fraktionsvorsitzenden ihre entsprechenden Aufgaben wahrgenommen.

Hatten Sie Angst, dass es Ihnen ergeht wie Heide Simonis 2005 in Schleswig-Holstein?

Kramp-Karrenbauer: Es war für mich persönlich ganz klar, dass ich keinen Weg gehen werde wie Heide Simonis.

Heiko Maas hat eine Stimme mehr als von SPD und Linke zusammen bekommen . . .

Kramp-Karrenbauer: Das ist so. Und das ist so zur Kenntnis zu nehmen, trotzdem muss man feststellen, dass die Koalitionsfraktionen bisher alle ihre Entscheidungen auch mit den entsprechenden Mehrheiten durchgesetzt haben.

Wie wollen Sie den Abweichler jetzt überzeugen?

Kramp-Karrenbauer: Ich bin die Vertreterin einer Politik, die sehr stark auf Kommunikation und Überzeugungsarbeit setzt. Ich weiß, dass man in der Politik nicht auf Kadavergehorsam setzen kann, dass einer was sagt und alle es dann durchführen, sondern dass das, was wir als Politik machen, von dem wir ja auch wollen, dass es die Menschen akzeptieren, das dies auch in den eigenen Reihen akzeptiert werden muss, dass das durchgesetzt und durchargumentiert werden muss. Das habe ich in der Vergangenheit so gemacht, mit den Vorschlägen, die ich ins Parlament eingebracht und immer auch durchgesetzt habe, und das werde ich in Zukunft als Regierungschefin des Landes genauso tun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Wahlkrimi Ihre Wahl galt als Formsache. Doch Annegret Kramp-Karrenbauer brauchte auf ihrem Weg an die Regierungsspitze im Saarland zwei Anläufe. SPD-Landeschef Heiko Maas sorgte als Herausforderer für einen Wahlkrimi. Das gab es schon einmal - 1980 bei de
Wahlkrimi Ihre Wahl galt als Formsache. Doch Annegret Kramp-Karrenbauer brauchte auf ihrem Weg an die Regierungsspitze im Saarland zwei Anläufe. SPD-Landeschef Heiko Maas sorgte als Herausforderer für einen Wahlkrimi. Das gab es schon einmal - 1980 bei de
Kramp-Karrenbauer gewählt Annegret Kramp-Karrenbauer will ihre Aufgaben als Ministerpräsidentin zügig angehen. Die sicherlich größten Probleme sind die klammen Kassen und der demographische Wandel. Zunächst aber muss sie ihr Kabinett aufstellen. Das wird
Kramp-Karrenbauer gewählt Annegret Kramp-Karrenbauer will ihre Aufgaben als Ministerpräsidentin zügig angehen. Die sicherlich größten Probleme sind die klammen Kassen und der demographische Wandel. Zunächst aber muss sie ihr Kabinett aufstellen. Das wird