Geldstrafe Schwedin nach Anti-Abschiebe-Aktion verurteilt

Göteborg · Weil eine junge Schwedin die Abschiebung eines Afghanen verhindern wollte, ist sie zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Wegen Verstoßes gegen das schwedische Luftfahrtgesetz verhängte das Bezirksgericht Göteborg eine Strafe von umgerechnet 290 Euro.

Die damals 21-jährige Elin Ersson hatte am 23. Juli 2018 in Göteborg eine Passagiermaschine von Turkish Airlines aufgehalten und die Aktion per Live-Video auf Facebook geteilt. Indem sie sich weigerte, im Flieger ihren Platz einzunehmen, wollte sie die Abschiebung eines jungen Afghanen verhindern. Der Mann war jedoch nicht an Bord, sondern ein anderer Afghane, der als Straftäter ausgewiesen werden sollte und dessen Ausreise sie damit verhinderte. Die Anklage warf Ersson vor, sich nicht an die Anweisungen des Flugpersonals gehalten und den Flug verzögert zu haben. Damit habe sie sich strafbar gemacht, urteilte nun das Gericht. Eine Geldstrafe sei jedoch ein angemessenes Strafmaß, da es keine schwerwiegende Tat gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft hatte 14 Tage Haft gefordert.

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