Schwarz-Gelb droht Fiasko bei Landtagswahlen

Stuttgart/Mainz. Schwarz-Gelb muss sich am Sonntag auf eine schwere Wahlschlappe einstellen. Während Umfragen in Baden-Württemberg einen historischen Machtverlust der CDU voraussagen, werden Union und FDP in Rheinland-Pfalz kaum Chancen eingeräumt, Kurt Beck (SPD) als Ministerpräsident abzulösen

Stuttgart/Mainz. Schwarz-Gelb muss sich am Sonntag auf eine schwere Wahlschlappe einstellen. Während Umfragen in Baden-Württemberg einen historischen Machtverlust der CDU voraussagen, werden Union und FDP in Rheinland-Pfalz kaum Chancen eingeräumt, Kurt Beck (SPD) als Ministerpräsident abzulösen.In der einstigen schwarzen Hochburg Baden-Württemberg lag am Freitag Rot-Grün in Umfragen deutlich vorn. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) droht ein Fiasko. Nach der Umfrage von TNS-Emnid kann die CDU hier mit 38 Prozent rechnen, die Grünen mit 25, die SPD 23. Die FDP erhielte danach 5, die Linke 4 Prozent. Damit zeichnete sich eine grün geführte Regierung mit der SPD ab. Winfried Kretschmann wäre der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands.

Auch in Rheinland-Pfalz könnten Grüne und SPD gemeinsam regieren - allerdings unter Führung der SPD. Sie darf zwar nicht mehr mit dem Ergebnis von vor fünf Jahren (45,6 Prozent) rechnen. Laut letzten Umfragen bleibt sie mit 37 Prozent aber stärkste Partei. Die Grünen werden auf 13 bis 14 Prozent (2006: 4,6), die CDU mit ihrer Spitzenkandidatin Julia Klöckner auf 34 bis 35 Prozent geschätzt. Die FDP muss um ihren Wiedereinzug in den Landtag bangen. Die Linke bliebe mit 4 Prozent draußen.

Die Atomkatastrophe hat Schwarz-Gelb geschadet. Den Kurswechsel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die nach langem Ringen um längere Atomlaufzeiten ein Moratorium verkündete, halten nach Umfragen viele Wähler für unglaubwürdig. Zudem geriet Schwarz-Gelb zuletzt wegen des Kurswechsels weiter unter Druck. Altkanzler Helmut Kohl (CDU) warnte in einem Zeitungsbeitrag: "Die Lehre aus Japan darf jetzt nicht die berühmte Rolle rückwärts sein." Auch ging der Wirbel um Äußerungen von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), in denen er den Atomschwenk als Wahlkampfmanöver dargestellt haben soll, weiter. Weil dies aus einer Sitzung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) nach außen gedrungen war, trat dessen Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf zurück. und Meinung, A 4: Analyse dpa

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