Schüler wollen lieber länger lernen als arbeiten

Frankfurt. Die meisten Schüler in Europa wollen so lange wie möglich die Schulbank drücken und sich nicht frühzeitig auf einen Berufsweg festlegen

Frankfurt. Die meisten Schüler in Europa wollen so lange wie möglich die Schulbank drücken und sich nicht frühzeitig auf einen Berufsweg festlegen. Den Jugendlichen gehe es vor allem darum, sich Wahlmöglichkeiten offen zu halten, sagte Professor Andreas Walther gestern bei der Vorstellung einer Studie, für die 12 000 Kinder aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Polen und Slowenien befragt wurden.75 Prozent der deutschen Schüler wollen demnach nach der neunten oder zehnten Klasse weiter zur Schule gehen - "auch gegen den Rat von Lehrern", sagte Walther. "Nach zehn Jahren Schule ist die Entscheidung für einen Beruf zu früh", erklärte der Experte. Das deutsche System mit Übergängen an andere Schulen nehme die Motivation zum Weiterlernen und dränge die Jugendlichen, sich zu entscheiden. "Schulwechsel sind immer Sollbruchstellen." Anders in Finnland oder Slowenien: Dort lernten alle Kinder neun Jahre gemeinsam. Damit hätten auch Schüler aus sozial benachteiligten Familien bessere Chancen. dpa

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