Saarbrücken. Das Saarland strebt nach Aussage von Ministerpräsident Peter Müller (CDU) eines der modernsten Schulsysteme in Deutschland an. Die Reformpläne, die Müller und Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne, Fotos: SZ) gestern in Saarbrücken vorstellten, sehen eine fünf- statt bisher vierjährige Grundschule vor. Hinzu kommt ein Zwei-Säulen-Modell, bei dem das Abitur entweder auf dem Gymnasium nach zwölf oder auf einer Gemeinschaftsschule nach 13 Jahren erworben werden kann. Ferner soll mit einem Kooperationsjahr der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erleichtert werden. Müller bezeichnete die Bildungspolitik als "zentrale Zukunftsaufgabe" für die Landesregierung: "Wir wollen den Schülern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, die besten Chancen eröffnen, einen möglichst qualitätsvollen Schulabschluss zu erreichen." Dafür seien das längere gemeinsame Lernen und das Zwei-Säulen-Modell mit Gymnasium und Gemeinschaftsschule bestens geeignet. Die Gemeinschaftsschule ersetzt dabei Erweiterte Realschule und Gesamtschule. Das System bedeute ein Höchstmaß an Wahlfreiheit. Bildungsminister Kessler setzt bei der Reform auf "Gemeinsamkeit". Nach der Sommerpause will er die Pläne mit den Oppositions-Parteien, mit Lehrerverbänden, Eltern und Schülern diskutieren. Das Bildungskonzept - mit Ausnahme des Kooperationsjahres - ist nur durch Verfassungsänderung mit Zweidrittel-Mehrheit im Landtag zu verwirklichen. Das heißt: Es sind Stimmen der Opposition notwendig. SPD und Linke haben gestern bereits Korrekturbedarf angemeldet. Die Zustimmung vorausgesetzt, könnte das fünfte Grundschuljahr zum Schuljahr 2012/2013 eingeführt werden. Das erste Gemeinschafts-Schuljahr (ab Klasse sechs) würde 2013/2014 beginnen. , B 2: Berichte