Berlin Schnitzel, Spaghetti und vielleicht mal eine gegrillte Grille

Berlin · Die Deutschen essen abwechslungsreich – vor allem muss es schmecken, zeigt der neue Ernährungsreport von Ministerin Klöckner.

 Pasta, basta: Die Deutschen lieben einfach Spaghetti. Bei jedem fünften sind sie sogar das Leibgericht schlechthin.

Pasta, basta: Die Deutschen lieben einfach Spaghetti. Bei jedem fünften sind sie sogar das Leibgericht schlechthin.

Foto: picture alliance / imageBROKER/dpa Picture-Alliance / Ralph Kerpa

Angesprochen auf ihr eigenes Essverhalten sagt Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU): „Wenn ich in Berlin bin, gucke ich, was ich kriege.“ Das klingt nicht gerade nach ausgewogener und gesunder Ernährung, aber das Amt bringt das wohl so mit sich. Den Deutschen jedenfalls muss das Essen vor allem eins: schmecken. Das geht aus dem „Ernährungsreport 2019“ hervor, den die CDU-Politikerin gestern in Berlin vorstellte. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Worauf legen die Bürger besonders wert?

Aus der repräsentativen Umfrage unter 1000 Verbrauchern geht hervor, dass für 99 Prozent Essen lecker sein muss. 91 Prozent legen Wert auf gesunde Lebensmittel. Knapp die Hälfte achtet darauf, dass es schnell geht bei der Zubereitung, ein Drittel möchte möglichst wenige Kalorien in den Speisen. Auch das Geld spielt ein Rolle: 32 Prozent achten beim Einkauf auf den Preis.

Was kommt täglich auf den Tisch?

Die Deutschen mögen es abwechslungsreich. Obst und Gemüse sind immer noch bei den meisten die beliebtesten Lebensmittel, 71 Prozent geben an, beides täglich zu essen. Bei den Frauen sind es 80 Prozent, bei den Männern nur 62 Prozent. Auf Platz zwei beim täglichen Verzehr liegen mit 64 Prozent Milchprodukte, gefolgt von Fleisch und Wurst (28 Prozent). Besonders interessant: Mehr Männer (39 Prozent) als Frauen (18 Prozent) essen jeden Tag Fleisch, und mehr Menschen im Osten als im Westen.

Was sind die Leibgerichte?

Laut Report Braten, Schnitzel und Gulasch. 33 Prozent der Befragten bezeichnen diese Gerichte als ihre Lieblingsspeisen. Gefolgt von Spaghetti Bolognese, Lasagne und Spätzle (17 Prozent) sowie Salaten und Gemüsegerichten (zehn Prozent).

Wo wird am liebsten gegessen?

Immer noch daheim. 60 Prozent der Befragten gehen mehrmals pro Woche einkaufen. Knapp Dreiviertel haben demnach Spaß am Kochen, egal ob jung oder alt. 40 Prozent stehen jeden Tag am Herd, 37 Prozent mehrmals die Woche. Ins Restaurant gehen 73 Prozent der Deutschen einmal pro Monat, nur jeder Fünfte einmal pro Woche. 20 Prozent kehren mindestens einmal in der Kantine ein, fünf Prozent tun dies an jedem Arbeitstag.

Essen Ältere anders als Jüngere?

Ja. Viele Rentner nehmen sich mehr Zeit zum Essen (52 Prozent) und kochen häufiger selbst (42 Prozent). Deutlich mehr Jüngere bestellen sich das Essen nach Hause. Unter den 14- bis 29-Jährigen ruft jeder Zehnte den Lieferdienst mit Pizza und Co. an – bei den über 60-Jährigen machen dies lediglich ein Prozent.

Wie halten es die Bürger mit alternativen Fleischarten?

Die Weltbevölkerung wächst voraussichtlich auf 9,8 Milliarden Menschen im Jahr 2050, da stellt sich die Frage nach der Zukunft der Ernährung. In vielen Ländern sind Insekten als Lebensmittel auf dem Vormarsch. In Deutschland noch nicht wirklich. Knapp ein Drittel ist zwar der Auffassung, dass Insekten einen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten können, 22 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer könnten sich sogar vorstellen, Grillen auch zum Grillen zu kaufen. 84 Prozent sind hingegen der Auffassung, dass weniger Verschwendung und veränderter Konsum für die Zukunft der Ernährung wichtig sind.

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