Schärfere Kontrollen beim Verkauf von Alkohol

Berlin/Saarbrücken. Der Einzelhandel nimmt einen neuen Anlauf, um Minderjährige am Kauf von Alkohol zu hindern. Wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), gestern mitteilte, soll ab sofort bei "jung aussehenden Alkohol-Käufern generell der Ausweis kontrolliert" werden. Dadurch solle der Jugendschutz gestärkt werden

Berlin/Saarbrücken. Der Einzelhandel nimmt einen neuen Anlauf, um Minderjährige am Kauf von Alkohol zu hindern. Wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), gestern mitteilte, soll ab sofort bei "jung aussehenden Alkohol-Käufern generell der Ausweis kontrolliert" werden. Dadurch solle der Jugendschutz gestärkt werden. Dyckmans sprach von "dringendem Handlungsbedarf". 2008 habe die Zahl der volltrunkenen Jugendlichen, die in Notaufnahmen behandelt wurden, mit 25 700 Personen den höchsten bisher gemessenen Wert erreicht.

Die neue Regelung soll dem Jugendschutz zum Recht verhelfen, der bisher vom Handel nicht konsequent angewendet wurde. Laut Gesetz dürfen Wein und Bier an Jugendliche ab 16 Jahren, Hochprozentiges nur an Erwachsene verkauft werden. "Bislang wurde der Ausweis nur kontrolliert, wenn es berechtigte Zweifel am Alter des Jugendlichen gab", sagte Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland. Damit die Kontrolle zur Selbstverständlichkeit wird, will der Handel Testkäufer einsetzen. Zudem sollen Warnsysteme eingerichtet und das Personal besser geschult werden. Gleichzeitig soll mit Schildern an den Kassen von rund 90 000 Lebensmittel-Geschäften für das Verständnis der Kunden geworben werden, die durch die Kontrollen längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Saar-Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP) begrüßte die Maßnahmen und appellierte an den Einzelhandel im Saarland, sich dem Aktionsplan anzuschließen: "Alle Beteiligten müssen an einem Strang ziehen." dpa/afp/red

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