Saubere Betriebe sollen auch im Saarland glänzen

Saarbrücken. Im Kampf gegen Hygiene-Mängel in der Gastronomie will die saarländische Landesregierung neue Wege beschreiten. Verbraucher können künftig möglicherweise auf einen Blick erkennen, ob ihre Kantine, ihr Stammlokal oder ihre Metzgerei besonders sauber arbeit

Saarbrücken. Im Kampf gegen Hygiene-Mängel in der Gastronomie will die saarländische Landesregierung neue Wege beschreiten. Verbraucher können künftig möglicherweise auf einen Blick erkennen, ob ihre Kantine, ihr Stammlokal oder ihre Metzgerei besonders sauber arbeit. Der Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium, Sebastian Pini, teilte der SZ gestern mit, sein Haus prüfe eine Regelung nach dem Vorbild des Berliner Bezirks Pankow. Dort können Betriebe mit den Behörden eine freiwillige Vereinbarung schließen. Einrichtungen, die bei der Lebensmittelkontrolle mindestens 90 Prozent der Maximalpunktzahl erhalten und so "eine überdurchschnittliche Qualität und Hygiene" nachweisen, werden im Internet veröffentlicht und dürfen ein offizielles Logo tragen.Zu weit geht Pini allerdings die Pankower "Ekelliste" (siehe Bericht links). Dabei würden "durch Momentaufnahmen Betriebe an den Pranger gestellt". Gegen "schwarze Schafe" müsse aber mit aller Härte vorgegangen werden. Das saarländische Landesamt für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz veröffentlicht im Internet zwar ebenfalls Fälle von "schwerwiegenden Hygienemängeln", bei denen ein Bußgeld von mehr als 350 Euro verhängt wurde - allerdings ist es dabei deutlich zurückhaltender als das Pankower Amt. So sind keine Fotos zu sehen, und die Einträge werden bei einmaligem Verstoß in der Regel einen Monat später wieder gelöscht.Der Hotel- und Gaststättenverband im Saarland zeigt sich mit dem Vorgehen des Landesamtes gegen Hygiene-Sünder einverstanden. "Wir sehen im Moment keinen Handlungsbedarf, wenn man es weiter mit Augenmaß betreibt wie bisher", sagte Geschäftsführer Frank Hohrath. Eine Veröffentlichung im Internet müsse beschränkt bleiben auf gravierende Verstöße und im "engen zeitlichen Zusammenhang zum Missstand stehen". Bei kleineren Mängeln dürfe außerdem "nicht mit Kanonen auf Spatzen" geschossen werden, sagte Hohrath. kir

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