Sarkozy bekommt Konkurrenz von seinem Premier

Paris. Ein indirekter Gewinner der entscheidenden Runde der französischen Regionalwahl am Sonntag steht schon fest: François Fillon, der französische Premierminister. Der diskrete Politiker, der lange als blasser Unterling von Präsident Nicolas Sarkozy galt, hat sich in den vergangenen Wochen zum heimlichen Star der Politikszene gemausert

Paris. Ein indirekter Gewinner der entscheidenden Runde der französischen Regionalwahl am Sonntag steht schon fest: François Fillon, der französische Premierminister. Der diskrete Politiker, der lange als blasser Unterling von Präsident Nicolas Sarkozy galt, hat sich in den vergangenen Wochen zum heimlichen Star der Politikszene gemausert. Sein jüngster Triumph: Eine Umfrage, nach der die Mehrheit der Franzosen ihn gerne als Präsidentschaftskandidat der Rechten 2012 sähe. Kurz zuvor, pünktlich zu seinem 56. Geburtstag, ehrte ihn die sonst sarkozyfreundliche Zeitschrift "Le Point" mit einem Titelfoto unter der Überschrift "Präsident Fillon". Den amtierenden Staatschef dürfte das mächtig geärgert haben.Nach Ansicht seiner Kritiker hat Sarkozy es sich selber zuzuschreiben, dass sein Premierminister bei der Bevölkerung wesentlich besser ankommt als er selbst - schließlich hat der Präsident von Beginn an alle Themen an sich gerissen. Fillon wurde von französischen Medien deswegen lange als "Mr. Nobody" verspottet. Immer wieder wurde über seine Ablösung spekuliert.Indessen hat der Premier sich im Windschatten seines hyperaktiven Präsidenten eine solide Basis verschafft. Bei seinen jüngsten Auslandsreisen, unter anderem nach Syrien und Jordanien, lobten alle sein staatsmännisches Auftreten. Sollte die zweite Wahlrunde wie erwartet schlecht für die Regierungsmehrheit ausfallen, dürfte Fillon künftig mehr zu sagen haben als bisher. dpa

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