Saarland vorn bei Öko-Bilanz im Verkehr

Saarbrücken/Berlin · Das Saarland hat bei der Verkehrspolitik einen Sprung nach vorn gemacht: Eine bundesweite Studie zeigt, dass die Saarländer vergleichsweise wenig unter Verkehrslärm leiden und eine gute Klimabilanz vorweisen können.

Das Saarland gehört nach einer Studie der Organisation "Allianz pro Schiene" zu den Aufsteigern des Jahres in Sachen Verkehrspolitik. Bei der Gesamtwertung des zweiten "Bundesländer-Index Mobilität" erreicht das Saarland Rang sechs und verbessert sich damit im Vergleich zum vorigen Jahr (Rang 13) um sieben Plätze. Besonders beim Klimaschutz im Bereich Verkehr ermittelt die Studie große Fortschritte: Das Land erreicht dort den zweiten Platz nach Berlin.

Gute Noten gibt es auch bei der Vermeidung von Verkehrslärm: Weniger als ein Prozent der Saarländer sind demnach tagsüber einem Lärmpegel ausgesetzt, der den als gesundheitsgefährdend geltenden Grenzwert überschreitet. Hier wie beim Punkt "Ressourcen-Schonung" kommt das Saarland auf Rang fünf. Dass die Landesregierung 60 Prozent der Bundesmittel für Verkehr in den Umweltverbund (etwa Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel) steckte, wertet der Koordinator der Studie, Martin Roggermann, gegenüber der SZ als "herausragende Verbesserung".

Großen Nachholbedarf sieht die Studie dagegen bei der Verfügbarkeit des öffentlichen Personenverkehrs und bei stufenfrei erreichbaren Bahnsteigen. In beiden Punkten ist das Saarland bundesweites Schlusslicht. Unter dem Schnitt liegt auch das Ergebnis beim Thema "bezahlbare Mobilität": 28 Prozent der Saarländer hatten 2012 bei einer Forsa-Umfrage gesagt, dass sie aus Kostengründen auf Auto- oder Bahn-Fahrten verzichtet hätten (Bund: 24 Prozent). Mehr Engagement empfiehlt Koordinator Roggermann der Landesregierung auch beim Erstellen eigener verkehrspolitischer Ziele, etwa im Bereich Verkehrssicherheit.

Saar-Verkehrsminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich erfreut über die gute Platzierung im Ländervergleich. Es sei gelungen, "seit dem Regierungswechsel die nachhaltige Mobilität im Saarland voranzubringen", sagte er. Das gelte etwa für die Elektromobilität oder den "hundertprozentigen Einsatz von Ökostrom in den Nahverkehrszügen". Wo die Studie Nachholbedarf sehe, sei sein Ministerium bereits aktiv geworden, etwa beim Ausbau barrierefreier Haltestationen.

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