Saarland stützt Pläne gegen Ärztemangel

Berlin/Saarbrücken. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) erhält für seine Pläne zur Bekämpfung des Ärztemangels breite Unterstützung aus dem Saarland. "Mir gefällt, dass jemand überhaupt anfängt, Vorschläge zu machen

Berlin/Saarbrücken. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) erhält für seine Pläne zur Bekämpfung des Ärztemangels breite Unterstützung aus dem Saarland. "Mir gefällt, dass jemand überhaupt anfängt, Vorschläge zu machen. Vielleicht führt die gemeinsame Diskussion dazu, dass man in dieser Problematik vorankommt", sagte der Präsident der saarländischen Ärztekammer, Josef Mischo, unserer Zeitung. Röslers Vorhaben, den Zugang zum Medizinstudium zu erleichtern, stößt auch bei Saar-Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP, Foto: dpa) auf Zustimmung. "Ein hervorragender Notendurchschnitt alleine macht noch keinen guten Arzt aus", erklärte er. Es sei daher sinnvoll, bei der Vergabe von Studienplätzen neben der Abiturnote andere individuelle Qualitäten "stärker zu berücksichtigen". Auch Röslers Idee einer "Landarztquote", die jene Bewerber bevorzugen soll, die sich für einige Jahre zur Arbeit in ländlichen Gebieten verpflichten, sei "grundsätzlich zu begrüßen", sagte Weisweiler. Die Kassenärztliche Vereinigung geht davon aus, dass im Saarland in den nächsten fünf Jahren rund ein Viertel der 1200 niedergelassenen Ärzte in den Ruhestand geht.

Auf Bundesebene löste Rösler mit seinen Vorschlägen ein geteiltes Echo aus. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Jens Spahn (CDU), stellte in Aussicht, dass sich die Koalition bis zur Sommerpause auf Eckpunkte einigen könnte. Bei der SPD und Teilen der Ärzteschaft wurde dagegen Skepsis laut. Nur eine verbesserte Attraktivität des Arztberufs könne den Medizinermangel beheben, betonten der Ärzteverband Hartmannbund und die Kassenärztliche Bundesvereinigung. , Interview und Meinung ddp/dpa/tho

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