Streit um Polizei-Kosten Saarland sichert Top-Spiele im Fußball mit Millionen

Saarbrücken/Bremen · Das Saarland reagiert reserviert auf einen neuen Plan, den Profi-Fußball an Polizeikosten zu beteiligen.

 Die Sicherung von Fußballspielen mit besonderer Gefahr von Fan-Ausschreitungen kostet das Saarland nach SZ-Informationen jährlich bis zu einer knappen Million Euro. (Symbolbild)

Die Sicherung von Fußballspielen mit besonderer Gefahr von Fan-Ausschreitungen kostet das Saarland nach SZ-Informationen jährlich bis zu einer knappen Million Euro. (Symbolbild)

Foto: picture alliance / dpa/Fredrik von Erichsen

Die Sicherung von Fußballspielen mit besonderer Gefahr von Fan-Ausschreitungen kostet das Saarland nach SZ-Informationen jährlich bis zu einer knappen Million Euro. Dies ergibt sich nach Angaben des Innenministeriums, wenn man die Einsatzstunden der Polizei und die dabei entstandenen Personalkosten hochrechnet. Das Ministerium reagierte gestern aber zurückhaltend auf eine neue Initiative der Länder Bremen und Rheinland-Pfalz, die eine stärkere Beteiligung des Profifußballs an den Polizei-Kosten anstrebt. Nach dem gestern vorgestellten Modell soll die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig jährlich eine zweistellige Millionensumme in einen Fonds einzahlen, aus dem Mehrkosten für Hochrisikospiele beglichen werden. Angesichts der hohen Einnahmen im Fußball „dürfen wir auch erwarten, dass gerade mit Blick auf vermehrte Gewaltexzesse die zunehmenden Kosten für einen verstärkten Polizeieinsatz nicht alleine beim Steuerzahler aufschlagen“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD).

Die Fonds-Lösung bieten die beiden Länder als außergerichtliche Einigung in einem Verfahren an, das beim Bundesverwaltungsgericht liegt: Im Februar hatte das Oberverwaltungsgericht Bremen Gebührenbescheide der Hansestadt für die Sicherung der Spiele von Werder Bremen grundsätzlich für rechtens erklärt. Die DFL legte Revision ein und will zur Not bis zum Bundesverfassungsgericht gehen.

Das Saar-Innenministerium verwies gestern darauf, dass es noch keine rechtskräftige Entscheidung gebe. Bliebe es bei der Gebührenpflicht, strebe man eine „bundesweit einheitliche Haltung der Länder“ an. Laut Ministerium gab es allein in der Saison 2016/2017 acht „Rotspiele“ im Saarland, also Begegnungen mit hohem Risiko von Fan-Ausschreitungen. Dabei fielen 15 601 Einsatzstunden der Polizei an, sodass mit Personalkosten von 918 899 Euro kalkuliert werde. In den Spielzeiten davor waren es 677 998 und 970 790 Euro.

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