Bildungspolitik Saarland nimmt Türkisch-Unterricht unter Aufsicht

Saarbrücken · Mit dem neuen Schuljahr werden im Saarland staatliche Lehrer den Unterricht von Kindern in deren nicht-deutscher Muttersprache erteilen. Ab September wird es staatliche Angebote in Türkisch, Italienisch, Russisch und Arabisch geben.

Das kündigte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) gestern in Saarbrücken an. Damit wird der muttersprachliche Konsulatsunterricht abgeschafft, der von anderen Staaten bezahlt und organisiert wurde. Erstmals übernimmt das Bildungsministerium so die Aufsicht über Personal und Inhalte.

Der Unterricht findet als freiwilliges Angebot nachmittags statt und steht allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft offen. Langfristig soll er Prüf-Fach werden und als Option die dritte Fremdsprache ersetzen können. Commerçon sagte, es sei wichtig, die „natürliche Ressource“ Muttersprache bei jedem Kind zu fördern. Derzeit werden 12 000 Kinder aus anderen Herkunftsländern im Saarland unterrichtet, 4500 mehrheitlich aus Syrien.

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