Saarland fördert weiter Schulen der Pius-Brüder

Saarbrücken. Die Saar-Regierung sieht in der Debatte über antisemitische Tendenzen in der erzkonservativen Pius-Bruderschaft keinen Anlass, den beiden von dieser Glaubensgemeinschaft betriebenen Schulen im Land die Gelder zu streichen. Das Kultusministerium erklärte auf SZ-Anfrage, ein Widerruf der Genehmigungen für die Schulen sei derzeit nicht möglich

 Die Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken-Fechingen. Foto: bub

Die Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken-Fechingen. Foto: bub

Saarbrücken. Die Saar-Regierung sieht in der Debatte über antisemitische Tendenzen in der erzkonservativen Pius-Bruderschaft keinen Anlass, den beiden von dieser Glaubensgemeinschaft betriebenen Schulen im Land die Gelder zu streichen. Das Kultusministerium erklärte auf SZ-Anfrage, ein Widerruf der Genehmigungen für die Schulen sei derzeit nicht möglich. Zwar habe das Verwaltungsgericht mit Urteil vom 3. Mai 2007 Übergriffe von Lehrern auf Schüler in dieser Schule bestätigt. Es habe der Schule aber eine weitere Chance eingeräumt, so dass die seinerzeit vom Ministerium angeordnete Schließung aufgehoben wurde. Außerdem seien verfassungswidrige oder antisemitische Zielsetzungen bei "wiederholten Unterrichtsbesuchen" des Schulaufsichtsreferats "nicht in Erscheinung getreten". Auch Ministerpräsident Peter Müller (CDU) erklärte, durch die Debatte um den Bischof der Pius-Bruderschaft und Holocaust-Leugner, Richard Williamson, sei für die Schulen keine neue Lage entstanden.

Die Bildungsexperten von SPD und Linken, Reiner Braun und Barbara Spaniol, sehen das anders. Sie fordern, eine Änderung des Privatschulgesetzes zu prüfen - mit dem Ziel, Schulträger mit fundamentalistischer Gesinnung von einer Förderung auszuschließen. Derzeit erhalten beide in Saarbrücken betriebenen Schulen, die Erweiterte Realschule Herz Jesu in Fechingen und die Grundschule St. Arnual, Zuschüsse von insgesamt 420 000 Euro im Jahr.

Die argentinische Sektion der Pius-Brüder berief derweil Williamson als Leiter eines Priesterseminars ab.  Das ARD-Magazin "Report" stieß aber bei der Auswertung von Publikationen der Pius-Bruderschaft wiederholt auf antijüdische Aussagen. Der Distriktobere der Bruderschaft in Deutschland, Franz Schmidberger, bezeichnete zudem laut "Report" die Schändung eines Kreuzes als eine schwerere Sünde als die Terroranschläge vom 11. September 2001 und sprach sich für die Todesstrafe aus. Der Bonner Politik-Professor Gerd Langguth nennt die Bruderschaft einen "Fall für den Verfassungsschutz". Der Papst hatte kürzlich die Exkommunikation Williamsons zurückgenommen und Entrüstung geerntet. , Meinung

 Die Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken-Fechingen. Foto: bub

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