Skandal im Saar-Sportverband Neuer LSVS-Chef verspricht Transparenz

Saarbrücken · Neun Monate nach Bekanntwerden der Krise des LSVS hat der Saar-Sportverband eine neue Spitze.

 Adrian ­Zöhler (48) wurde mit 85 Prozent der ­Stimmen zum LSVS-Präsidenten gewählt.

Adrian ­Zöhler (48) wurde mit 85 Prozent der ­Stimmen zum LSVS-Präsidenten gewählt.

Foto: dpa/Birgit Reichert

Der neue Präsident des krisengeschüttelten Landessportverbandes für das Saarland (LSVS), Adrian Zöhler, will das Vertrauen von Basis und Spitzenathleten zurückgewinnen. Das gelinge nur durch Offenheit und größtmögliche Transparenz, sagte Zöhler gestern bei der Mitgliederversammlung der Dachorganisation des Saar-Sports in Eppelborn.

Der 48-Jährige aus Überroth trat als einziger Kandidat für das Spitzenamt an. Er erhielt 207 von 243 Stimmen – eine Mehrheit von mehr als 85 Prozent. Zöhler wird somit Nachfolger des im April wegen der Finanzaffäre des LSVS zurückgetretenen Klaus Meiser.

Der Sportfunktionär ist Regionalgeschäftsführer einer Krankenkasse und CDU-Mitglied. Im Saarländischen Fußballverband übt Zöhler das Amt des Vize-Präsidenten aus. Damit hatte er in Eppelborn die Stimmen des größten Fachverbandes im LSVS sicher. Zu seinen Stellvertretern wählten die Delegierten den Unternehmer Gottfried Hares, früher Chef von Pizza Wagner, und Bodo Wilhelmi vom Ringerverband.

Die Neuwahl der LSVS-Spitze könnte Auswirkungen auf einen Kredit der SaarLB in Höhe von 15,2 Millionen Euro haben. Es handelt sich um das Kernstück des Sanierungskonzepts für den hochdefizitären Verband. Nach Angaben des Konsolidierungsberaters Michael Blank erwartet die Landesbank dafür auch ein Plazet des Präsidiums. „Wir haben heute den Banken ein deutliches Zeichen gegeben, dass wir bereit sind, diesen Weg mitzugehen“, sagte Zöhler. Die große Lösung soll jedoch erst im neuen Jahr kommen. Bis dahin benötigt der LSVS einen Überbrückungskredit von 1,5 Millionen Euro.

Zöhler will auch auf die internen Kritiker zugehen, die sich in Eppelborn zu Wort meldeten. An der Mitgliederversammlung nahmen vier Sportverbände nur unter Protest teil. Sie mahnten Transparenz an und beklagten Seilschaften.

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